Kanton Obwalden will Bäche in Kerns OW und Ennetmoos NW entlasten
Die Obwaldner Regierung plant mit einem Hochwasserschutzprojekt den Melbach und den Rübibach zu entlasten. Damit soll das Gebiet Sand in Kerns OW und das Gebiet St. Jakob in Ennetmoos NW vor Überschwemmungen geschützt werden.
Quelle: J. Hess
Liegenschaft Ifängi im Kanton Nidwalden unterhalb Furt Rütimatt am 22. August 2005 nach Hochwasser mit Murgang.
Im Siedlungsgebiet Sand der Gemeinde Kerns OW und im Gebiet St. Jakob in der Gemeinde Ennetmoos NW seien Massnahmen zum Schutz vor Hochwasser nötig, heisst es in einer Mitteilung des Kantons Obwalden von Donnerstag.
Grund dafür sind die zu geringen Abflusskapazitäten des Melbachs und des Rübibachs. Die bestehenden Geschiebesammler sowie die Furt Rürtimatt seien zudem nicht robust genug, um bei starkem Hochwasser der beiden Bäche ordnungsgemäss zu funktionieren.
Gemeinsames Hochwasserschutzprojekt erarbeitet
Vor diesem Hintergrund haben die Kantone Obwalden und Nidwalden sowie die Gemeinden Kerns und Ennetmoos gemeinsam das Hochwasserschutzprojekt Rübibach Melbach erarbeitet, mit dem die bestehenden Schwachstellen und Schutzdefizite behoben werden sollen.
Das Gesamtkonzept umfasst gemäss Mitteilung verschiedene Massnahmen. Davon zielen einige darauf ab, bestehende Schutzbauten zu sichern und instand zu setzen, um die Gesamtsicherheit des Systems zu gewährleisten. Dies etwa mit der Instandstellung des Geschiebesammlers Ledi.
Andere Massnahmen sind dagegen darauf ausgerichtet, die Hochwassersicherheit durch Investitionen zu verbessern. Dazu zählt laut Kanton zum Beispiel die Erneuerung der Furt Rüti.
Gesamtkosten von 19,6 Millionen Franken
Die Gesamtkosten für das Hochwasserschutzprojekt werden auf 19,6 Millionen Franken veranschlagt. Der Bund, die Kantone Obwalden und Nidwalden sowie die Gemeinden Ennetmoos und Kerns beteiligten sich gemäss Mitteilung an der Finanzierung.
Für den Kanton verbleibt laut Mitteilung ein Kostenanteil von 3,17 Millionen Franken. Obwalden trage jedoch höchstens 0,95 Millionen Franken, da der Beitrag des Bundes je nach Höhe des Schwerfinanzierungszuschlags und der erbrachten Mehrleistungen zwischen 35 und 65 Prozent variiere, heisst es.
Die Gemeinde Kerns habe bereits im November 2023 einen Kredit genehmigt. Nun beantragt der Kanton Obwalden einen Beitrag beim Kantonsrat, der das Projekt in der Mai-Session behandeln wird. Stimmt dieser zu, könne im Herbst die Subventionsverfügung des Bundesamtes für Umwelt erwartet werden.
Der Baustart ist voraussichtlich im Herbst oder Winter 2025 vorgesehen und soll bis 2027 andauern. (pb/mgt/sda)