Kanton Luzern will Vorprojekte für Pilatusplatz nicht weiterverfolgen
Der Kanton Luzern will die beiden Vorprojekte zur Umgestaltung des Pilatusplatzes, welche die Stadt im Auftrag des Kantons erarbeitet hat, nicht weiterverfolgen. Beide Varianten würden zu viele Mängel im Bereich der Verkehrssicherheit aufweisen.
Quelle: Google Maps
Pilatusplatz in der Stadt Luzern. (Symbolbild)
Der Pilatusplatz ist stark frequentiert: Täglich passieren rund 46'000 Fahrzeuge den Knoten. Die Platzverhältnisse sind eng, immer wieder entstehen kritische Situationen. Zudem fehlt für Velos eine attraktive Verkehrsführung, und die Bushaltestellen sind nicht hindernisfrei ausgestaltet.
Mit den beiden Vorprojekten zur Verbesserung der Situation standen zwei Lösungsansätze zur Diskussion: Eine Stadtvariante und die sogenannte Y-Variante, die im Austausch mit einer Begleitgruppe entstanden war. Letztere sah vor, dass der motorisierte Individualverkehr stadtauswärts statt über die Obergrundstrasse neu über den Hallwilerweg geführt würde. Auf der Obergrundstrasse sollten nur noch ÖV, Zubringer sowie Fussgänger und Velos verkehren.
Zwar würden beide Varianten Defizite beheben oder verbessern, kommt der Kanton nach der Prüfung der beiden Vorprojekte zum Schluss. Die hohen Anforderungen an diesem «komplexen, hochfrequentierten Knoten» könnten aber letztlich mit beiden Varianten nicht ausreichend erfüllt werden, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag.
Zu viele Mängel bei Verkehrssicherheit
Der Kanton stellte bei beiden Varianten zu viele Mängel im Bereich der Verkehrssicherheit fest. Darum will er sie nicht weiterverfolgen. Die Planungskosten beliefen sich auf 600'000 Franken, wie Kantonsingenieur Gregor Schwegler auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte.
«Wir müssen den Mut haben, keines der Projekte weiterzuverfolgen, wenn sie den Anforderungen nicht genügen», wird Schwegler in der Mitteilung zitiert. Es lohne sich, nochmals «neu und offener» zu denken. Durch das Ausarbeiten der beiden Vorprojekte konnten laut Schwegler «viele Erkenntnisse gewonnen werden», die in die zukünftige Planung einfliessen. Es gehe darum, die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer merklich zu erhöhen.
Beispielsweise habe man die Defizite der
Verkehrssicherheit quantifizieren und orten können, so Schwegler. Erkannt
worden sei auch, dass der Pilatusplatz nicht als Insel betrachtet werden könne.
Die Gesamtverkehrsstudie zur Durchgangsbahnhof-Testplanung, welche der Kanton
aktuell erarbeite, werde als wichtige Grundlage auch in die weiteren Planungen
am Pilatusplatz einfliessen.
Stadt kann Entscheid nachvollziehen
Die Verantwortlichen der Stadt Luzern wurden entsprechend informiert und könnten nach eigener Überprüfung den Entscheid des Kantons zur unzureichend gewährleisteten Verkehrssicherheit nachvollziehen, heisst es weiter. Der Kanton wird nun gemeinsam mit der Stadt «zeitnah» das weitere Vorgehen bestimmen.
Die Sanierung des Krienbachkanals des Gemeindeverbands Real müsse nun unabhängig von der Umgestaltung an der Oberfläche vorgenommen werden, heisst es weiter. Der Zustand der Kanaldecke lasse es nicht zu, dass noch weitere Jahre damit gewartet werde.
Erste Untersuchungen zeigten aber, dass unter diesen neuen
Voraussetzungen eine Sanierung über weite Strecken als Innensanierung vollzogen
werden könne. Voraussichtlich seien nur ganz punktuell offene Baustellen
notwendig. (sda/pb)