10:33 BAUPROJEKTE

Kanton Basel-Stadt muss Kauf des Horburg-Areals prüfen

Teaserbild-Quelle: Buchner Bründler Architekten / bbarc.ch

Die Regierung muss gegen ihren Willen einen Kauf des Areals Horburg in Kleinbasel prüfen. Mit 47 zu 46 Stimmen bei 2 Enthaltungen hat der Basler Grosse Rat am Mittwoch einen entsprechenden Vorstoss an die Exekutive überwiesen.

Visualisierung Wohntürme an Horburgstrasse in Basel

Quelle: Buchner Bründler Architekten / bbarc.ch

Visualisierung: So sollten die beiden Wohntürme an der Horburgstrasse in Basel aussehen.

Der Urheber des Vorstosses, Mitte-Grossrat Franz-Xaver Leonhardt, plädierte selber für eine formelle Abschwächung seiner Forderung von einer verbindlich Motion zu einem weniger verbindlichen Anzug.

Nach wie vor gehe es aber darum, den gordischen Knoten des verfahrenen Überbauungsprojekts zu zerschlagen, sagte er. Falls das Bau- und Verkehrsdepartement mit einem überzeugenden Vorschlag aufwarten werde, könnte der Grosse Rat den Anzug aber immer noch abschreiben.

Die Regierung lehnte diesen Vorstoss grundsätzlich ab mit der Begründung, dass der Kauf dieser Immobilie noch keine Klarheit über eine mögliche Überbauung biete und zur Folge haben könnte, dass ein verbindlicher Auftrag zum Kauf den Preis nach oben treiben würde.

Dieser Meinung waren auch die bürgerlichen Fraktionen und die GLP, während die Ratslinke geschlossen und Leonhardts Mitte-Fraktion zumindest teilweise für eine Überweisung stimmten.

70 Meter hoher Wohnturm

Die CS-Anlagestiftung möchte an der Horburgstrasse im Unteren Kleinbasel die Wohnsiedlung «Horburg-Dreirosen», die 1947/48 vom Chemieunternehmen Ciba für ihre Angestellten gebaut wurde, durch einen Neubau ergänzen. Die Siedlung beherbergt heute unter anderem 160 Wohnungen.

Aus einem Ideenwettbewerb war 2017 der Vorschlag «Une petite arcadie» der Buchner Bründler Architekten aus Basel als Sieger hervorgegangen. Der Entwurf sieht einen Ergänzungsbau vor, der aus zwei unterschiedlich hohen Wohntürmen besteht. Einer davon soll nach Plänen der Eigentümerschaft 70 Meter hoch werden.

Seit 2011 ist die Siedlung im Inventar der schützenswerten Bauten des Kantons gelistet. Das Projekt, respektive der Bebauungsplan war mit zahlreichen Einsprachen aus dem Quartier und weitgehenden Änderungswünschen belastet.

Umstrittenes Projekt

Die Überbauungspläne beschäftigen die Basler Politik schon länger. Im Dezember 2023 hatte der Grosse Rat den Bebauungsplan für das Areal «Horburg Dreirosen» einstimmig an die Regierung zurückgewiesen. Es hatte sich gezeigt, dass das Projekt mit dem 70 Meter hohen Bau bei der Quartierbevölkerung höchst umstritten war.

Auch die Versuche der Bau- und Raumplanungskommission, das Projekt unter anderem mit verbindlichen Anteilen von günstigen Wohnungen und ökologischen Bedingungen im Bebauungsplan zu retten, scheiterten. Diese waren der Eigentümerschaft zu weit gegangen. (sda/pb)


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