Stadt Bern kann teure Sanierung der Ka-We-De weiterplanen
Die Stadt Bern kann die Sanierung der historischen Sport- und Freizeitanlage Ka-We-De weiter planen, obwohl die Kosten über den ursprünglichen Erwartungen liegen dürften. Der Stadtrat hat den Projektierungskredit um zwei Millionen Franken erhöht.
Quelle: Nightnurse
Den Wettbewerb für den Studienauftrag, den die Stadt ausgeschrieben hatte, hatte das Team Kast Kaeppeli aus Bern und Basel vor rund zwei Jahren gewonnen. Das Siegerprojekt sieht wenige aber wirkungsvolle Änderungen vor.
Bei ihrer Eröffnung in den 1930ern war die Anlage in der Schweiz eine der modernsten ihrer Art: die Kunsteisbahn Wellenbad Dählhölzli, respektive die Ka-We-De. Vor fast 40 Jahren wurde die Anlage, die im schweizerischen Inventar der Kulturgüter von nationaler Bedeutung aufgeführt ist, zum letzten Mal saniert. Wegen baulichen und betrieblichen Mängeln bedarf sie nun einer weiteren Sanierung.
Schlechterer Zustand als angenommen
Am Donnerstag erhöhte der Stadtrat nun einstimmig den Projektierungskredit für das Vorhaben um zwei Millionen Franken. Somit stehen nun 5,6 Millionen Franken für die Sanierung der Sport- und Freizeitanlage zur Verfügung.
Ursprünglich war man von Kosten von maximal 36 Millionen Franken ausgegangen. Im Rahmen des Sparprogramms wurde das Projekt 2020 zwar redimensioniert. Doch dabei kam ans Licht, dass sich die Anlage in einem schlechteren baulichen Zustand befindet als angenommen. Deshalb werden nun Kosten von bis zu 47 Millionen Franken erwartet.
Grundsätzlicher Widerstand gegen die Vorlage wurde im Stadtrat nicht laut. Das Bad ist in der Bevölkerung beliebt. Das zeigte sich 2011, als der Gemeinderat seinen Schliessungsentscheid nach breitem Widerstand aus der Bevölkerung zurücknehmen musste. 2016 entschloss sich der Gemeinderat, die umfassende Erneuerung anzugehen.
Energetische Einsparungen prüfen
Chancenlos blieb am Donnerstag die Mitte-Fraktion mit dem Antrag, die Finanzierung im Rahmen einer Private-Public-Partnership zu prüfen. Das Bad sei weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Da müsste es doch möglich sein, Geldgeber aus der Privatwirtschaft zu finden. Die Ratsmehrheit wollte davon aber nichts wissen.
Im Rahmen der weiteren Projektierung soll die Stadt aber aufzeigen, welche energetischen Einsparungen im Eis- und Wasserbetrieb erzielt werden könnten. Das beschloss der Stadtrat mit grossem Mehr. Die Ka-We-De sei schliesslich zusammen mit dem Weyermannshaus die energieintensivste Anlage im Besitz der Stadt Bern.
Der Baukredit für die Sanierung der Ka-We-De soll noch dieses Jahr dem Parlament vorgelegt werden. Das letzte Wort wird voraussichtlich 2024 das Stimmvolk haben. (pb/sda)