Ka-We-De: Berner Stadtrat sagt Ja zur 60-Millionen-Sanierung
Im Sommer Wellenbad, im Winter Eisbahn: die Stadt Bern will die Sportanlage Ka-We-De für 59,4 Millionen Franken sanieren. Der Stadtrat hat dem Projekt am Donnerstag zugestimmt. Das letzte Wort haben voraussichtlich im März die Stimmberechtigten.
Quelle: Nightnurse
Visualisierung: So soll sich die historische Sport- und Freizeitanlage nach der Sanierung präsentieren.
Bei ihrer Eröffnung in den 1930ern war die Anlage in der Schweiz eine der modernsten ihrer Art: die Kunsteisbahn Wellenbad Dählhölzli, respektive die Ka-We-De. Die Eis- und Wassersportanlage ist im schweizerischen Inventar der Kulturgüter von nationaler Bedeutung aufgeführt.
Vor rund 40 Jahren wurde die Anlage zum letzten Mal saniert. Wegen baulichen und betrieblichen Mängeln bedarf sie nun einer weiteren Sanierung. Wegen des grossen Investitionsbedarfs versuchte die Stadt zweimal, die Ka-We-De umzunutzen oder zu veräussern.
Diese Pläne scheiterten aber beide Male am starken Widerstand in der Bevölkerung. Dies zeige, wie wichtig die Ka-We-De für die Berner sei, schreibt der Gemeinderat. Heute entsprechen wesentliche Teile nicht mehr den Anforderungen. So muss beispielsweise die ganze Technik erneuert werden.
Zähneknirschen wegen Kosten
Verschiedene Fraktionen im Berner Stadtrat machten am Donnerstag klar, dass sie dem Geschäft nur zähneknirschend zustimmen. 60 Millionen Franken seien viel Geld, wurde moniert.
Aber eine Alternative gebe es nicht, darum: «Augen zu und durch, wie auf der Wasserrutsche», sagte Michael Ruefer namens der GLP-Fraktion. Verschiedene Redner forderten den Gemeinderat auf, mittelfristig die Investitionen zu priorisieren.
Lukas Gutzwiller von der GFL-EVP-Fraktion stellte des Weiteren auch in Frage, ob man wirklich ungedeckte Eisflächen schon im Oktober in Betrieb nehmen müsse, wenn die Temperaturen noch fast 20 Grad betrügen. Das sei ökologisch wenig sinnvoll.
Gemeinderätin Franziska Teuscher gab dem Rat zu bedenken, dass es sich bei der Ka-We-De um eine kombinierte Nutzung Bad-Eisbahn handle. Damit würden mit dem Geld eigentlich zwei Anlagen saniert. Die Ka-We-De sei sehr beliebt und zähle fast 150'000 Eintritte.
Der Rat überwies das Geschäft am Ende klar mit 59 zu 1 Stimme bei 6 Enthaltungen.
Baubeginn zweite Hälfte 2024
Kommenden März wird voraussichtlich das Stimmvolk über den Kredit entscheiden. Sagt es Ja, will die Stadt im dritten Quartal 2024 mit den Bauarbeiten starten. Diese werden voraussichtlich bis im Herbst 2026 dauern.
Während der Bauzeit ist die gesamte Sport- und Freizeitanlage geschlossen. Ersatzstandort namentlich für den ansässigen Eishockeyverein ist die Kunsteisbahn Weyermannshaus. (sda/pb)