Serpentine-Pavillon: Schieferdach für den Sommer
Ein riesiges Schieferdach wird diesen Sommer Architekturinteressierte in die Kensington Gardens von London locken: der Sommerpavillon der Serpentine Galleries aus der Feder von Junya Ishigami.
Mit Zaha Hadid hatte alles angefangen: Sie war im 2000 die erste einer illustren Reihe von Architekten, die mit dem Design des temporären Sommerpavillons der Serpentine Galleries beauftragt worden sind. Nach ihr waren unter anderem Peter Zumthor, Herzog & de Meuron, Bjarke Ingels oder Francis Kéré für das Museum in den Londoner Kensington Gardens tätig.
Dieses Jahr ist Junya Ishigami die Ehre zuteil geworden: Der japanische Architekt hat ein Gebilde aus Schiefer entworfen, dass aus dem Rasen zu wachsen scheint und gleichzeitig an ein Dach erinnert. Unter seiner sanft ansteigenden Fläche befindet sich eine Höhle, die als „Hort der Einkehr“ dienen soll. „Mein Entwurf spielt mit den unseren Perspektiven der gebauten Umgebung vor dem Hintergrund einer natürlichen Landschaft“, sagt Ishigami über sein Projekt. Es sei „ein Versuch, traditionelle Architektur mit modernen Methoden und Konzepten zu ergänzen“ und so eine „noch nie dagewesene Landschaft“ zu schaffen.
Ishigami gilt als Shootingstar. Bevor er 2004 sein eigenes Büro gründete, hatte er für SANAA gearbeitet. Im 2010 ist er in Venedig für sein Werk mit dem goldenen Löwen der Architektur Biennale ausgezeichnet worden. Ishigami ist bekannt für beinahe unwirklich anmutende und oft minimalistische Bauten, die sich in ihrer Umgebung aufzulösen scheinen und an Landschaften, Wälder oder Wolken erinnern. (mai)
Der Pavillon kann vom 20. Juni bis 6. Oktober besucht werden. Im Pavillon finden während dieser Zeit auch Veranstaltungen statt, etwa die Park Nights sowie verschieden Anlässe des Museums.
Weitere Informationen: www.serpentinegalleries.org