15:05 BAUPROJEKTE

IWB: Wasserstoff-Lastwagen für den Gütertransport

Teaserbild-Quelle: Simon Havlik

Geht es nach denIndustriellen Werke Basel (IWB) sollen künftig Wasserstoff-Lastwagen im Gütertransport eingesetzt werden. Unterwegs sein sollen die Fahrzeuge dank Treibstoff, der im Wasserkraftwerk Birsfelden produziertwird. Dafür wird nun der Bau eines Elektrolyseursgeprüft.

Wasserkraftwerk Birsfelden in Basel

Quelle: Simon Havlik

Das Wasserkraftwerk Birsfelden in Basel.

Bevor Elektrofahrzeuge im Gütertransport eingesetzt werden können, gilt es noch einige Herausforderungen zu meistern. Probleme verursachen beispielsweise die Ladezeiten, mangelnde Reichweiten oder auch das Gewicht der Batterien. Geht es nach einer Mitteilung des Basler Energiedienstleisters IWB, könnte Wasserstoff als Antriebsenergie hierfür die Lösung sein.

Kein CO2-Ausstoss

Wasserstofffahrzeuge werden zwar von Elektromotoren angetrieben, dessen Strom stammt aber nicht aus einer schweren Batterie. Er kommt aus einer Brennstoffzelle, die Wasserstoff in elektrische Energie umwandelt. Aus dem Auspuff solcher Fahrzeuge komme demnach auch kein umweltschädliches CO2sondern lediglich Wasser.

Einige Kilogramm Wasserstoff ermöglichen laut der IWB Reichweiten von mehreren hundert Kilometern. Die Technologie für Wasserstofffahrzeuge sei zwar erprobt. Bislang fehlte es jedoch an der Infrastruktur für die Produktion und Verteilung von umweltfreundlichem Wasserstoff, wie aus der Mitteilung hervorgeht.

Grüner Wasserstoff

Das soll sich nun ändern. Die IWB will gemeinsam mit dem Mineralölhändler Fritz Meyer AG, dem Transportgewerbe und weiteren Interessenten grünenWasserstoff bereitstellen, der mittels erneuerbaren Energiequellen erzeugt wird. Im Rahmen dessen werde der Bau eines Elektrolyseurs zur Wasserstoffproduktion im Wasserkraftwerk Birsfelden geprüft.

In dieser Anlage soll Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt werden. Die hierfür benötigte Energie soll hingegen direkt aus dem benachbarten Kraftwerk Birsfelden mittels Wasserkraft bereitgestellt werden. Um die Effizienz der Anlage zu steigern, könnte ihre Abwärme ausserdem als Heizenergie für benachbarte Gebäude genutzt werden.

Reduktion der CO2-Emissionen

Im Rahmen des Projekts hat die IWB Gespräche mit der Fritz Meyer AG für eine mögliche Partnerschaft aufgenommen. Der Energiedienstleister bringt seinerseits Know-how im Betrieb von Energieproduktionsanlagen ein, die Fritz Meyer AG hat hingegen direkten Zugang zum grössten Tankstellennetz der Schweiz.

Wasserstoff rückt bei der Abkehr von fossilen Energieträgern vermehrt in den Fokus. Produziert aus erneuerbarem Strom, sei er ein sauberer und transportabler Energiespeicher. In Kombination mit der Abwärmenutzung könnten gemäss IWB gut 80 Prozent der Primärenergie genutzt werden. Insbesondere im Strassenverkehr könne Wasserstoff als Ergänzung zur Elektro-Mobilität zu einer Reduktion der CO2-Emissionen beitragen.

Netzwerk aus Wasserstofftankstellen

Gemäss Mitteilung der IWB hätten jüngst verschiedene Firmen aus der Mineralölindustrie, dem Transportgewerbe und der Automobilbranche Interesse am grünen Wasserstoff als Energieträger bekundet. Es wurde ein Förderverein mit dem Ziel gegründet, ein flächendeckendes Netz an Wasserstofftankstellen aufzubauen.

Die Region Basel sei insbesondere durch potenzielle Abnehmer in der Industrie und am Euro-Airport sowie den Basler Rheinhäfen prädestiniert für einen Pilotversuch mit dem Energieträger. In einem weiteren Schritt sind die Initianten nun auf der Suche nach regionalen Unternehmen, die den Einsatz von grünem Wasserstoff in Erwägung ziehen. (mgt/pb)

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

KFN Kalkfabrik Netstal AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Reports

analyse

Kostenfreie Reports zur Bauindustrie

Jetzt noch mehr inhaltsstarke Quartalsanalysen, kostenlos für Baublatt Abonnent*innen. Neben der Baublatt Analyse, die neu «Baublatt Project Categories» heisst, erhalten Sie ab April 2025 zwei brandneue Reports als Zusatz. Erfahren Sie hier was «Baublatt Top Players» und «Baublatt Regional Projects» zu bieten haben – wie gewohnt digital, prägnant und graphisch auf den Punkt gebracht.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.