Videotipp: 360-Grad-Tour durch saniertes Konvikt Chur
Das instandgesetzte Konvikt in Chur wurde am Mittwoch in kleinem Rahmen offiziell eröffnet. Das Bündner Hochbauamt hat ein interaktives 360-Grad-Video erstellt, um auch der Bevölkerung einen virtuellen Einblick in das neue, historische Bauwerk zu ermöglichen.
Ein 360-Grad-Video führt durch das sanierte Konvikt in Chur. (Quelle: Kanton Graubünden)
Eigentlich hätte das Konvikt
nach den Sanierungsarbeiten mit einem «Tag der offenen Tür»
eingeweiht werden sollen. In den Jahren 1966 bis 1968 nach Plänen des Architekturbüros Otto Glaus &
Partner erbaut gehört es zu den herausragendsten Bauten der Bündner
Nachkriegsmoderne. Die Sanierung hatte im Vorfeld für einige Diskussionen gesorgt. (Mehr dazu im Artikel Fachleute befürchten Zerstörung des Konvikts Chur vom 29. Juni 2018.)
Doch aus dem «Tag der offenen Tür»
ist pandemiebedingt nun nichts geworden. Stattdessen
wurde das Konvikt durch Regierungspräsident Mario Cavigelli und Regierungsrat
Jon Domenic Parolini am Mittwoch offiziell eröffnet.
Virtuelle Tour durch saniertes Konvikt
Um aber auch der Bevölkerung die Möglichkeit einer Besichtigung durch das markante Gebäude in Chur zu bieten, hat das Bündner Hochbauamt ein interaktives 360-Grad-Video erstellt, wie es am Mittwoch mitteilte. Es zeigt das unverwechselbare Äussere der Sichtbetonfassade und die charakteristische Gebäudestaffelung des neuen, alten Konvikts.
Es führt aber auch durch die verzweigten Vertikal- und Horizontalerschliessungen im Speisesaal, durch die neue Betriebsküche, die Einzel- und Doppelzimmer der Bewohner sowie durch Aufenthaltsräume, das Cinema, den Fitnessraum und die Lern- und Freizeitbereiche. Die virtuelle Führung liefert daneben in allen Kantonssprachen Informationen zur speziellen Architektur sowie den komplexen Anforderungen, die die Instandsetzung des Bauwerks mit sich brachte.
Ein «Wohnhaus» als Ort der Gemeinschaft
Das Konvikt hat in der Geschichte der Bündner Kantonsschule eine lange Tradition. Das Zusammenleben von Schülern aus entfernten Dörfern und Talschaften im Kanton sei schon immer ein wichtiger Bestandteil der Studienzeit gewesen, wie das Hochbauamt weiter mitteilte. Die Gemeinschaft im Konvikt habe heute wie früher den gleichen Zweck; Es sei ein «Mikrokosmos voller Leben», ein Begegnungsort von Sprache und Kultur aus Graubünden.
Die Anforderungen an die Instandsetzung waren unterschiedlich. Einerseits sollten die architektonischen Qualitäten des Bauwerks erhalten, andererseits aber auch die geltenden gesetzlichen Vorgaben und die Anforderungen der täglichen Nutzung erfüllt werden. Nötig geworden war die Instandsetzung nach rund 50 Betriebsjahren, als der historische Bau innen und aussen stark sanierungsbedürftig war.
Historischer Bau erstrahlt in neuem Glanz
Das Gesamtprojekt zur Generalüberholung beinhaltete die Erneuerung und Instandsetzung der Gebäudehülle und des Innenausbaus sowie den Ersatz der gesamten Haustechnik und das Umsetzen der geltenden gesetzlichen Anforderungen. Nach einer Bauzeit von über zwei Jahren präsentiert sich das Konvikt heute in neuem Glanz. Die Bauarbeiten konnten Mitte Oktober abgeschlossen werden.
Die Anforderungen hinsichtlich Nachhaltigkeit, Ökologie, Energieeffizienz und hindernisfreiem Bauen wurden im Projekt umgesetzt, wie das Hochbauamt weiter mitteilte. Dank der umfassenden Instandsetzung könne den Schülern nun auch in Zukunft ein Zuhause geboten werden, das den heutigen Standards entspricht. (pb)
Quelle: Ingo Rasp
Dank der Instandsetzung könne den Schülern nun auch in Zukunft ein Zuhause geboten werden, das den heutigen Standards entspricht.