Inseln beim Alpenquai in Luzern sollen für Vögel attraktiver werden
Die künstlich aufgeschütteten Inseln vor der Kantonsschule Alpenquai in Luzern sollen als Lebensraum für Wasservögel aufgewertet werden. Mit dem Sanierungsprojekt werden die Schilf- und Kiesflächen deutlich vergrössert.
Quelle: Stadt Luzern
Luftaufnahme der Brutinseln vor der Kantonsschule Alpenquai in Luzern.
Die beiden Brutinseln in der Bucht zwischen der Ufschötti und dem Segelboothafen Tribschenhorn wurden 1982 geschaffen. Sie seien der einzige naturnahe Uferbereich in der Luzerner Seebucht, teilte die Stadt Luzern am Freitag mit. Inzwischen seien sie zu einem bedeutenden Brut- und Rastplatz für Wasservögel geworden.
Neophyten und Probleme durch Verbuschung
Seit etwa 15 bis 20 Jahren finden auf den Inseln verschiedene Entwicklungen statt, die ihr Erscheinungsbild stark verändert und den ökologischen Wert eingeschränkt haben. Dies zum einen durch eine rasch zunehmende Verbuschung mit schnellwachsenden Pioniergehölzen wie Weiden, Pappeln und Erlen.
Andererseits hätten sich invasive Neophyten wie der Japanische Stauderknöterich angesiedelt und ausgebreitet, schreibt die Stadt. Die Entwicklungen gingen zu Lasten des Schilfs und anderer naturnaher Ufervegetation. Auch hätten die offenen Kiesflächen stark abgenommen.
Inseln ragen zu stark aus dem Wasser
Als wichtigste Ursache für die Verbreitung unerwünschter Pflanzen habe die Schütthöhe der Inseln herausgestellt: Schilf entwickle sich bestens im Bereich oder etwas unterhalb des durchschnittlichen Seewasserpegels. Grosse Teile der Inseln befänden sich aber bis zu einem halben Meter über diesem Niveau, so die Stadt.
Mit einem Sanierungs- und Aufwertungsprojekt sollen die Inseln künftig ihre wichtigen Lebensraumfunktionen wieder erfüllen. Wie die Stadt mitteilt, liegt dafür nun die Baubewilligung vor. Als wichtigstes Ziel wird die Schaffung optimaler Entwicklungsmöglichkeiten für das Schilf verfolgt.
Dafür wird ein Teil der Inseln abgetragen – fast 1000 Kubikmeter Material wird entfernt oder umgelagert. Die Neophyten und die Verbuschung werden entfernt. Zudem soll sich auf neuen Flachwasserzonen auf 2000 Quadratmetern wieder Schilf ansiedeln. Dadurch wird die Fläche laut Stadt gegenüber heute versechsfacht.
Kiesinsel wird stark vergrössert
Von den Massnahmen profitieren sollen gemäss Mitteilung typische Schilfbrüter und -bewohner wie Teichrohrsänger, Rohrammer, Hauben- und Zwertgtaucher, Wasserrallen sowie Bläss- und Teichhühner. Weiter sollen auch die Lebensbedingungen für überwinternde oder rastende Wasservögel verbessert werden.
Durch zusätzliche Aufschüttungen wird auch die heutige Kiesinsel stark vergrössert. Zudem wird die Flachwasserzone rund um die Inseln mit Holzstrukturen für Fische aufgewertet. Die Stadt rechnet für das Sanierungs- und Aufwertungsprojekt mit Kosten von 250'000 Franken. Bund und Kanton werden sich daran beteiligen.
Die Arbeiten starten gemäss Mitteilung am 2. Dezember. Bis Ende Jahr sollen die Inseln mit gezielten Schüttungen für Baumaschinen erschlossen und die erforderlichen Rodungsarbeiten durchgeführt sein. Der eigentliche Abtrag und die Vergrösserung der Inseln ist ab Januar 2025 geplant. (pb/mgt/sda)