In Ittigen entsteht für 42 Millionen Franken ein grosser Wärmeverbund
In Ittigen haben die Bauarbeiten für einen Wärmeverbund begonnen, der im Endausbau Wärme für 2500 Einfamilienhäuser liefern könnte. Geplant ist aber, 150 grössere und kleinere Kunden anzuschliessen. Die Investitionskosten belaufen sich auf 42 Millionen Franken.
Quelle: Stefano Schröter/Elco
Der neue Wärmeverbund soll Mitte 2023 in Betrieb gehen. (Symbolbild)
Die Genossenschaft Elektra Baselland (EBL) baut das Fernwärmenetz im Auftrag des Gemeindeverbands Abwasserreinigungsanlage (ARA) Worblental auf, wie die beiden Partner am Dienstag in Ittigen vor den Medien bekanntgaben. Ausser Gebäude in der Gemeinde Ittigen sollen auch solche im Berner Tiefenauquartier angeschlossen werden.
Geplant ist unter anderem, das Tiefenauspital der Berner
Insel-Spitalgruppe anzuschliessen, wie EBL-Geschäftsleitungsmitglied Roger
Scheidegger vor den Medien sagte. Die erste Wärme wollen die beiden Partner ab
Mitte 2023 liefern.
Einsparung von 3,4 Millionen Liter Heizöl
Als Wärmelieferanten dienen das gereinigte Abwasser der ARA Worblental und die Abwärme der mit Klärgas betriebenen neuen Blockheizkraftwerke der ARA. Im Endausbau entziehen vier Wärmepumpen diese Wärme. Die ganze Technologie wird derzeit auf dem Dach der biologischen Reinigungsstufe der ARA am Ufer der Aare in Worblaufen aufgebaut. Dieses Gebäude wird um ein Stockwerk erhöht.
Nach Angaben der beiden Partner werden durch den Gebrauch der Abwärme 3,4 Millionen Liter Heizöl pro Jahr eingespart, was einer Reduktion von rund 9100 Tonnen klimaschädlichem Kohlendioxid CO2 entspricht.
Um den Spitzenbedarf im Winter sicherzustellen und um die Versorgungssicherheit zu garantieren, wird die Anlage auch über ein konventionelles Heizsystem mit vier Heizkesseln verfügen. Dieses wird nur bei Bedarf zugeschaltet.
Lob vom Kanton Bern
Die ARA Worblaufen ist die drittgrösste Anlage dieser Art im Kanton Bern und reinigt das Abwasser von zehn Gemeinden des Emmentals, des Worblentals und von Zollikofen.
Ulrich Nyffenegger, der Leiter des Amts für Umwelt und Energie des Kantons Bern, lobte das Vorhaben am Dienstag vor den Medien als "Leuchtturmprojekt". Die beteiligten Gemeinden setzten ein wichtiges Zeichen zugunsten der Energiewende.
Die Genossenschaft EBL erhielt den Zuschlag für den Bau des Fernwärmenetzes nach einer öffentlichen Ausschreibung.