„Ich ghöre es Glöggli“ in den Reford Gardens
Zarte Glöckchen bringen die Reford Gardens bei Québec zu klingen. Die verspielte Installation ist die Kreation eines Teams mit Schweizer Beteiligung und sollen so eine Klangwolke erzeugen, die in den Dialog mit der Natur tritt.
Fährt ein Luftzug durch die Bäume in Québecs Reford Gardens, bimmelt es leise: Weisse Glöckchen hängen im Geäst von Bäumen und Sträuchern. Und sie klingen auch zwischen Gräsern, wo sie an dünnen Stahlstäben angebracht sind. Die Glöckchen sollen eine Illusion von Nebel und Wolken erzeugen und so einen Dialog mit der Natur beginnen. Die charmante Installation „Soundcloud“ ist das Resultat einer kanadisch-schweizerischen Zusammenarbeit zwischen der Architektin Helen Wyss und der Landschaftsarchitektin Johanna Ballhaus.
Sie haben mit ihrem poetischen Projekt neben fünf weiteren Teams im vergangenen Jahr die Jury des Wettbewerbs für das das diesjährige Gartenfestival der Reford Gardens überzeugen können. Dazu entwerfen jeweils Designer und Architekten Installationen zu einem bestimmten Motto. Heuer waren Vorschläge zum Thema „Playsage“ gesucht: Dem französisch-englischen Wortspiel – Play und Paysage – entsprechend sollten die einzelnen Projekte Kinder dazu animieren, draussen zu spielen, und ihnen gleichzeitigt die Natur näher bringen.
Das Festival dauert noch bis 8. Oktober. (mai)
Reford Gardens
Am Südufer des Sankt Lorenz-Stroms auf der Halbinsel Gaspé in Québec residierte sommers jeweils George Stephen, der Eigentümer der Canadian Pacific Railway. Er hatte sich dort Ende des 19. Jahrhunderts eine Villa erbaut und dazu einen grosszügigen Park angelegt. Als seine Nichte Elsie Reford das Anwesen erbte, wandelte sie es nach und nach in einen Landschaftsgarten um. Heute steht die acht Hektaren umfassende Anlage unter Denkmalschutz. Und seit 2000 findet hier sowie auf dem angrenzenden Land alljährlich ein internationales Gartenfestival statt.