350-Meter-Hochhaus aus Holz für Tokio
Mit einer Höhe von 84 Metern und 24 Geschossen wird es höchste Holzhochhaus der Welt: das "HoHo" in Wien. Gegenwärtig laufen die Bauarbeiten auf Hochtouren, das Gebäude soll noch dieses Jahr fertiggestellt werden. Sind seine Büro- und Gewerbeflächen bezogen und ist sein Hotel in Betrieb gegangen, dürften ihm aber andere Projekte schnell den Rang ablaufen. So ist etwa in London der 300 Meter hohe "Oakwood Tower" geplant.
Allerdings sieht auch dieser Turm an der Themse im Vergleich zum "W350" (Bild) etwas alt aus: Das japanische Forstunternehmen Sumitomo Forestry will in Tokio anlässlich seines 350. Geburtstags ein
350 Meter hohes Holzhochhaus errichten. Der Bau aus der Feder von Nikken Sekkei besteht zu 90Prozent aus nachwachsendem Material, bei den übrigen zehn Prozent handelt es sich um Stahl. Er wird für das Gerüst verwendet, welches das Gebäude vor Erdbeben schützt. Mit seiner üppigen Bepflanzung und den vielen Balkonen wirkt «W350» wie eine filigrane Version von Stefano Boeris «Vertikalem Wald» in Mailand.
Bis es im Himmel über Tokio grünt, dauert es aber noch. Denn die Fertigstellung ist erst für 2041 vorgesehen. Das Projekt ist mehr als eine PR-Angelegenheit: In Japan wird der Holzbau schon länger gefördert. Seit 2010 muss für Gebäude der öffentlichen Hand, die bis zu drei Stockwerke umfassen, Holz verwendet werden. (mai)
Ein rekordwürdiges Holzhochhaus: der "W350" in Tokio.