Hochwasserschutz: Mitwirkung zum Wasserbauplan Hasliaare gestartet

Besserer Hochwasserschutz und mehr Natur an der Aare zwischen der Aareschlucht und dem Brienzersee: Mit dem Wasserbauplan Hasliaare soll dies erreicht werden. Heute startete die öffentliche Mitwirkung für das Projekt.

Quelle: Screenshot Googlemaps

So zeigt sich die Aare heute, sie fliesst beinahe schnurgerade in den Brienzersee.

Quelle: Arkelin, eigenes Werk, CC BY-SA 4.0

Und so sah es vor dem Bau des Korrektionsbauwerks aus. Das zeigt ein Ausschnitt der Dufourkarte, Blatt XIII «Interlachen Sarnen Stanz, 1865.

Mitte des 19. Jahrhunderts bändigte man den Verlauf der Aare von der Aareschlucht zum Brienzersee mit der Aarekorrektion. Denn der Fluss hatte das Gebiet im Laufe der Zeit mit seinen Zuflüssen in eine sich stetig verändernde Auenlandschaft verwandelt, die sich kaum landwirtschaftlich nutzen liess. Zudem war es bei Meiringen mehrere Male zu Überschwemmungen gekommen.

Heute ist das Korrektionsbauwerk stark sanierungsbedürftig:  Einige Dämme weisen laut Kanton «erhebliche Schäden und Schwachstellen» auf, sie sind künftigen Anforderungen nicht mehr gewachsen. Zudem ist die Abflusskapazität ungenügend. - Der Talboden zwischen der Aareschlucht und dem Brienzersee sei stark überflutungsgefährdet, schreibt der Kanton Bern weiter. Die Hochwasserereignisse der letzten Jahrzehnte haben dies klar gezeigt: Während der letzten rund vier Jahrzehnte ist die Region mehrmals von Hochwassern heimgesucht worden, im 1987, 2005, 2007 und 2011. - Der Talboden zwischen der Aareschlucht in Innertkirchen und dem Brienzersee ist stark überflutungsgefährdet.

Hochwasserschutz, Natur und Entwicklung aufeinander abstimmen

Der neue Wasserbauplan «Aareschlucht – Brienzersee» (Hasliaare) soll nun dafür sorgen, dass die Bevölkerung, Gebäude und Infrastrukturen in der Region -  Meieringen, Schattenhalb und der  Aareboden - besser vor den Fluten geschützt sind.  Zudem soll er die Bedürfnisse des Hochwasserschutzes, der Natur und der Entwicklung im Talboden aufeinander abstimmen. Bevor der Wasserbauplan aber im Detail geplant  und danach etappenweise realisiert wird, kann sich die betroffene Bevölkerung in der öffentlichen Mitwirkung einbringen.

 Bis Mitte November kann sich die Bevölkerung im Rahmen einer Mitwirkung äussern. Dies geschieht mittels Fragebogen. Am 16. Oktober findet im Plenarsaal des Flugplatzes Meiringen eine Mitwirkungsveranstaltung statt. Ausserdem sind mehrere «Samstagsspaziergänge» für Interessierte vor Ort geplant. (mai/mgt/sda)

Weitere Informationen zum Projekt:www.aare.bvd.be.ch