Hochwasserschutz in Niederdorf BL wird doppelt so teuer wie geplant
Das Hochwasserschutzprojekt der Vorderen Frenke in Niederdorf BL wird doppelt so viel kosten wie ursprünglich geplant. Grund dafür sind der schwierige Baugrund, ein höherer Grundwasserspiegel sowie ein Hochwasser, das im Juni 2021 die Baustelle überflutete.
Quelle: BLT
Im Rahmen der Gesamterneuerung der Waldenburgerbahn wurde eine neue Bachmauer erstellt, welche Niederdorf künftig vor Hochwasser schützt.
Im Rahmen der Gesamterneuerung der Waldenburgerbahn wurden in Niederdorf BL an der Vorderen Frenke Hochwasserschutzmassnahmen realisiert. Das Hochwasserschutzprojekt wird nun teurer als ursprünglich geplant, wie die Baselbieter Regierung am Mittwoch mitteilte. Sie beantragt dem Landrat eine Erhöhung der Ausgabenbewilligung um 15,76 auf 33,24 Millionen Franken.
Das Projekt sei von technischen Herausforderungen sowie der terminierten Eröffnung der Waldenburgerbahn geprägt gewesen. Zu Beginn der Hauptbauarbeiten wurde der Grundwasserspiegel bis zu zwei Meter höher angetroffen als erwartet. Zudem liessen starke Regenfälle im Sommer 2021 den Grundwasserpegel zusätzlich ansteigen.
Hochwasser während Bau
Aus diesem Grund musste in den Baugruben für die neuen Bachmauern eine aufwändige Grundwasserhaltung installiert werden. Zudem seien immense Mengen an Baugrubenwasser angefallen, welches entsprechend der Gewässerschutzverordnung vor der Wiedereinleitung in die Vordere Frenke gereinigt werden musste.
Dazu war laut Regierung eine zentrale Grossanlage mit mehreren Monaten Lieferfrist nötig, welche die mehrheitliche Einstellung der Bauarbeiten an den Bachmauern zur Folge hatte. Weiter überschwemmte im Juni 2021 ein Hochwasser, wie es nur alle 50 bis 100 Jahre vorkommt, die gesamte Baustelle. Die Reinigungs- und Aufräumarbeiten dauerten mehrere Wochen.
Quelle: BLT
Im Sommer 2021 wurde die Baustelle der Waldenburgerbahn von einem Jahrhunderthochwasser überschwemmt. Genau gegen solche Naturereignisse wird das Tal in Zukunft gesichert sein.
Schwierige Baugrubensicherung
Neben dem höheren Grundwasserspiegel hatte man auch mit dem Baugrund zu kämpfen. Entgegen der Prognose sei man auf eine zwei bis drei Meter höher gelegene Felsoberfläche gestossen, wodurch die Stahlspundwände in der Bachmitte nicht genügend tief verankert werden konnten.
Vor diesem Hintergrund musste die Baugrubensicherung überarbeitet und mit zusätzlichen Stahlträgerrahmen die Stabilität sichergestellt werden, heisst es weiter. Aufgrund dieser Massnahmen hätten die Unternehmen ihre Ressourcen aufstocken und die Bauabläufe anpassen müssen. Damit sei die Eröffnung der neuen Waldenburgerbahn im vergangenen Dezember gewährleistet worden.
Die Arbeiten am Hochwasserschutz sollen nun gemäss Mitteilung bis Ende 2023 abgeschlossen werden. Die Federführung für das Gesamtprojekt mit der Erneuerung der Waldenburgerbahn und dem Hochwasserschutz Niederdorf obliegt der BLT Baselland Transport AG. Das Teilprojekt zum Hochwasserschutz wird durch den Kanton finanziert. (mgt/pb)