Gymnasium Neufeld in Stadt Bern erhält einen neuen Nordtrakt
Das Gymnasium Neufeld in der Stadt Bern erhält einen Erweiterungsbau. Nun steht das Siegerprojekt für den neuen Nordtrakt fest. Der Entwurf «Gravitationsfeld» des Zürcher Architekturbüros Studio Nosu KLG konnte überzeugen.
Quelle: zvg
Links das Hauptgebäude, rechts eine Visualisierung des Siegerprojekts «Gravitationsfeld». Das neue Gebäude fügt sich nahtlos in das bestehende Ensemble ein.
Das Gymnasium Neufeld braucht mehr Platz. Ursprünglich für 800 Schüler ausgelegt, werden heute bereits doppelt so viele am Standort unterrichtet, heisst es in einer Mitteilung der Berner Bau- und Verkehrsdirektion von Donnerstag. Künftig soll die Schulanlage bis zu 1750 Personen aufnehmen können. Dafür soll die Nutzfläche mit einem Erweiterungsbau vergrössert werden.
Das Hauptgebäude, die Aula, die Turnhallen und der Nordtrakt des in den 1960er erbauten Gymnasiums stehen als Ensemble zwar unter Denkmalschutz. Wie die Direktion festhält, wurde der Nordtrakt aber später gebaut und dürfe deswegen «unter Berücksichtigung von denkmalpflegerischen Kriterien einem Ersatzneubau Platz machen».
Ersatzneubau aus Glas und Aluminium
Für das Vorhaben wurde ein Projektwettbewerb durchgeführt. Das Preisgericht empfiehlt nun den Entwurf «Gravitationsfeld» des Architekturbüros Studio Nosu KLG aus Zürich zur Weiterbearbeitung. Das Siegerprojekt sieht ein neues, dreigeschossiges Nord-Gebäude vor, das – statt wie heute entlang der Bremgartenstrasse – neu im 90-Grad-Winkel zum Hauptgebäude platziert wird.
Der Neubau wird über direkte Zugänge über den neugestalteten Pausenplatz Nord verfügen. Eine bestehende Baumreihe und ein Wiesenstreifen grenzen den Bau von der Bremgartenstrasse ab. Die Fassade des Neubaus übernimmt zudem die Materialien des Hauptgebäudes aus Glas und Aluminium. Dadurch füge sich der Bau nahtlos in das bestehende Ensemble ein, heisst es weiter.
Quelle: zvg
Der heutige Nordtrakt entlang der Bremgartenstrasse wird abgebrochen. Das neue Gebäude ist im 90 Grad Winkel zum Hauptgebäude gesetzt.
Insgesamt 21 Projekte eingereicht
Insgesamt 21 Projekte wurden für den Wettbewerb eingereicht. Die breite Palette der Ansätze hätte eine sorgfältige Abwägung der Anforderungen und die Berücksichtigung von Themen wie Energie, Verdichtung, CO2-Fussabdruck, Biodiversität, Klima sowie Denkmalpflege ermöglicht, wie die Direktion in der Mitteilung festhält.
Das Preisgericht hätte sich aber mehr Beiträge gewünscht, die den heutigen Nordtrakt wiederverwenden und erweitern. Die meisten Wettbewerbsteams seien aber offensichtlich zum Schluss gelangt, dass sich dies mit den teils einengenden Rahmenbedingungen nur bedingt oder gar nicht realisieren lasse.
Projekt wird 2024 öffentlich aufgelegt
Das Amts für Grundstücke und Gebäude des Kantons Bern (AGG) folgt der Empfehlung des Preisgerichts und beauftragt das Architekturbüro Studio Nosu KLG, die Landschaftsarchitekten Blau und Gelb sowie die Ulaga Weiss AG zusammen mit dem Generalplanerteam des Bestandes mit der Weiterentwicklung und Ausarbeitung des Bauprojekts.
Gemäss heutigem Planungsstand wird das Projekt voraussichtlich im Jahr 2024 öffentlich aufgelegt. Der Baustart erfolgt, sobald das Gymnasium Neufeld in das Provisorium an der Schänzlihalde einziehen kann – frühestens 2026. (mgt/pb)
Gesamtsanierung von drei Kantonsschulen
In den nächsten Jahren werden nacheinander drei kantonale
Schulen gesamtsaniert. Der Zeitplan ist eng getaktet: Zunächst ist das Gebäude
der Schule für Gestaltung Bern und Biel (SfG BB) an der Schänzlihalde in Bern
(2024-2026) an der Reihe, danach die Gymnasien Neufeld und Kirchenfeld.
Sobald die Sanierung an der Schänzlihalde abgeschlossen ist,
steht das Gebäude während der Bauzeit den jeweiligen Gymnasien als Provisorium
zur Verfügung: 2026-2030 dem Gymnasium Neufeld sowie ab 2030 dem Gymnasium
Kirchenfeld. Die Schule für Gestaltung zieht ab 2024 in den Bernapark in
Stettlen. (mgt)