Gubristtunnel: Bei Sanierung der alten Röhren wird viel rezykliert
Bei der Sanierung der zwei rund 40 Jahre alten Gubrist-Tunnelröhren fällt eine grosse Menge Bauabfall an – rund 13'500 Lastwagen könnten damit beladen werden. Den grössten Teil davon lässt das Bundesamt für Strassen (Astra) von Baufirmen rezyklieren.
Quelle: Albinfo, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
Bei dieser Aufnahme vom Oktober 2022 war die dritte Gubrist-Röhre noch im Bau. Seit 3. Juli 2023 ist der neue Tunnel in Betrieb.
Da der
grösste Teil der erwarteten rund 220'000 Tonnen Bauabfälle nicht verschmutzt
sei, könne das Material wiederverwendet und der Kreislaufwirtschaft zugeführt
werden, teilte das Astra am Donnerstag bei einer Baustellenbegehung auf der
Nordumfahrung mit.
So
können etwa die rund 120'000 Tonnen Betonabbruch, was laut Astra der Menge von
rund 500 Einfamilienhäusern entspricht, als Recyclingbeton erneut verwendet
werden. «Die Auswirkungen der Sanierung auf die Umwelt können so minimiert
werden.»
Weniger Stau und Unfälle
Die
neue dritte Gubrist-Röhre wurde im Juli 2023 für den Verkehr freigegeben und bietet seither drei Fahrspuren in Richtung Basel/Bern/Luzern. Wie das
Astra kürzlich mitteilte, hat die Inbetriebnahme inzwischen
zu deutlich
weniger Stau und Unfällen auf der A1 Nordumfahrung Zürich geführt. Ebenso nahm der
Ausweichverkehr auf Nebenstrassen ab.
Nach
der Eröffnung der dritten Röhre widmete sich das Astra den alten, je zweispurigen
Röhren des Gubristtunnels. Denn die 1985 eröffneten Bauwerke
haben ihr Lebensende erreicht: Chloridschäden an den Fahrbahnplatten
nehmen stetig zu. Zudem entsprechen die Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen nicht
mehr den Anforderungen, etwa hinsichtlich der Fahrraumgrösse.
Sanierung bis Ende 2027
Aktuell
wird die zweite Röhre saniert, die seit dem Bau des dritten Tunnels nun die
mittlere ist. Im Rahmen der Arbeiten wird die Fahrbahn um 30 Zentimeter
abgesenkt und die Zwischendecke höher gelegt. Auch wird ein neues
Entwässerungssystem erstellt, welches das Sickerwasser aus dem Berg vom
verschmutzten Tunnelabwasser trennt.
Alle 100
Meter werden ausserdem Klappen in der Tunneldecke montiert, die im Brandfall
Rauch detektieren und abziehen. Zudem werden SOS-Nischen erstellt
und sämliche Kabel sowie Steuerungsanlagen ersetzt und der Tunnel mit neuen
Löschwassersystemen ausgestattet.
Die zweite
Röhre soll im Juli 2025 wieder in Betrieb genommen werden. Unmittelbar danach wird
die erste Röhre für eineinhalb Jahre gesperrt und instandgesetzt. Ab Ende 2027
stehen dann vier Fahrspuren in Richtung Flughafen/St.Gallen zur Verfügung.
Der
Gubristtunnel, dessen Portale auf dem Gemeindegebiet von Weiningen und
Regensdorf liegen, ist rund 3,3 Kilometer lang. Die Nordumfahrung gilt als
einer der meist befahrenen Autobahnabschnitte. Auf der A1 zwischen dem
Limmattalerkreuz und der Verzweigung Zürich Nord verkehren täglich über 120'000
Fahrzeuge. (sda/pb)