Grünes Licht für leistungsstärkere Stromverbindung im Engadin
Der nationale Netzbetreiber Swissgrid kann den Ausbau der Höchstspannungsleitungen von Pradella im Unterengadin nach La Punt im Oberengadin in Angriff nehmen. Das Eidgenössische Starkstrominspektorat erteilte die Bewilligung dafür.
Mit künftig zwei 380-kV-Leitungen statt nur einer verstärkt der Netzbetreiber die Transportkapazität für den Strom deutlich. Gleichzeitig würden die Versorgungssicherheit im Kanton Graubünden erhöht und der Abtransport des Stroms aus der Engadiner Wasserkraft gefördert, teilte Swissgrid am Montag mit. Ausserdem werde die Schweiz besser ans europäische Übertragungsnetz angebunden. Das Projekt sei Teil des Strategischen Netzes 2025, dem Übertragungsnetz der Zukunft.
Erdkabel zwischen Pradella und Bever
Um die 50 Kilometer lange Leitung auszubauen, werden nach Swissgrid-Angaben 3500 Tonnen Stahl für die Masten verbaut. Die erste Etappe von Pradella bis Zernez soll im Jahr 2021 gebaut werden, die zweite bis La Punt 2022. Als Ersatzmassnahme für den Ausbau unterstützt Swissgrid die Engadiner Kraftwerke beim Ersatz der 60-kV-Freileitung zwischen Pradella und Bever durch ein 110-kV-Erdkabel.
Die Landschaft werde dadurch bis Mitte 2022 von 1100 Masten befreit, schreib Swissgrid. Das Projekt ermögliche den Anschluss der Gemeinden ans Breitband-Internet. Die Kosten für den Ausbau der Stromverbindung mitsamt den Ersatzmassnahmen wurden von Swissgrid auf total 75 Millionen Franken veranschlagt. (sda)