Grünes Licht für Ausbau der A8 in Obwalden
Die letzte Lücke im Nationalstrassennetz des Kantons Obwalden kann geschlossen werden. Der Bund hat die Plangenehmigung für den Bau des Tunnels Kaiserstuhl der A8 erteilt. Damit kann mit der Detailprojektierung gestartet werden.
Quelle: Manuela Talenta
Der Lungernsee, an dem die Brünigstrasse vorbeiführt, wo der Tunnel gebaut wird.
Wie das Obwaldner Bau- und Raumentwicklungsdepartement letzten Donnerstag mitteilte, hat der Bund mit der Plangenehmigung grünes Licht für die Realisierung des 3,8 Kilometer langen Nationalstrassenabschnittes Lungern Nord-Giswil Süd gegeben. Zu diesem gehört der 2,1 Kilometer lange Gegenverkehrstunnel Kaiserstuhl. Die vier Einsprecher haben auf eine Beschwerde beim Bundesgericht verzichtet.
Der Bund verband die Plangenehmigung mit Auflagen. Diese könnten sehr gut erfüllt werden, teilte das Obwaldner Baudepartement mit.Das Projekt müsse nicht grundlegend überarbeitet oder angepasst werden.
Der Bund zahlt
Realisiert wird das Strassenprojekt unter der Bauherrschaft des Kantons Obwalden. 97 Prozent der auf 268 Millionen Franken veranschlagten Kosten übernimmt aber der Bund. Der Anteil des Kantons Obwalden liegt bei rund 8 Millionen Franken.
Mit dem Bauprojekt soll ein enges und steiles sowie teilweise gefährliches Strassenstück ersetzt werden. Statt auf der kurvenreichen Brünigstrassen meistern die Autos künftig die Steigung zwischen Giswil und Lungern im s-förmigen Tunnel Kaiserstuhl.
Die Bauarbeiten werden in zwei Etappen durchgeführt. In der ersten Etappe von 2019 bis 2023 werden etwa Naturgefahrenabwehrmassnahmen und der Erkundungsstollen realisiert. Die Hauptprojekte, der Tunnel und der Anschuss Lungern Nord, werden in der zweiten Etappe von2024 bis 2029 erstellt. Die Abschlussarbeiten dürften 2032 abgeschlossen sein.
Lange Planung
Die Planungen für das Strassenprojekt waren 2009 gestartet worden.Nach der Genehmigung des generellen Projektes durch den Bundesrat stoppte der Regierungsrat 2013 die Planungsarbeiten, dies wegen den Kosten und der Befürchtung, dass der neue Strassenabschnitt Mehrverkehr verursachen könnte.
2014 intervenierte der Kantonsrat und die Planungen wurden wieder fortgesetzt. Die Kosten für das Projekt konnten in der Folge um etwa zehn Prozent gesenkt werden; so wird der Tunnel steiler und kürzer als ursprünglich gebaut. (sda)