Grosser Rat bewilligt neues Hochhaus an der Basler Heuwaage
Auf der Basler Heuwaage kann ein 74 Meter hoher Neubau realisiert werden. Der Basler Grosse Rat hat am Mittwoch den Bebauungsplan und eine Zonenplanänderung für das Projekt mit 80 zu 15 Stimmen bei 2 Enthaltungen bewilligt.
Darüber hinaus sprach sich das Parlament für eine Änderung des Wohnanteils, eine Anpassung der Lärmempfindlichkeitsstufen, Linienänderungen sowie für einen Landabtausch zwischen der Bauherrin Basellandschaftliche Pensionskasse und dem Kanton aus. Der Grossse Rat lehnte zudem zwei Einsprachen gegen das Bauvorhaben auf Antrag der Regierung ab.
Das auf einem fünfeckigen Grundriss aufgebaute Wohn- und Geschäftshaus soll an Stelle des heutigen Hochhauses aus den 1955er-Jahre zu stehen kommen. Die Pläne der Basler Architekten Miller & Maranta sehen eine Bauhöhe von 74 Metern vor.
Damit würde der Neubau das alte Hochhaus um 24 Meter überragen. Geplant sind auf 21 Etagen 70 Wohnungen und Platz für Gastronomie und Detailhandel. Die Investitionskosten werden auf 85 Millionen Franken beziffert.
Investor gegen Residenzpflicht
Das Hochhaus war im Grossen Rat grundsätzlich unbestritten. Einzig die Fraktion Grün-Alternatives Bündnis (GAB) lehnte das Projekt ab. Der Investor hatte sich bei der vorberatenden Bau- und Raumplanungskommission (BRK) gegen eine Residenzpflicht ausgesprochen und betont, dass preisgünstiges Wohnen an diesem Standort schwer umsetzbar sei.
Dies kritisierte eine Sprecherin des GAB: Mit dem Abbruch des bestehenden Baus würden 41 bezahlbare Wohnungen verloren gehen, monierte sie. Sie schlug vor, den bestehenden Bau nur zu sanieren.
Städtebauliche Reparatur für Heuwaage
Ein SVP-Sprecher konnte diese Haltung des GAB nicht nachvollziehen. Man müsse das Wohnungsangebot erweitern und mehr Wohnraum schaffen, sagte er. Nur so könnten die Mietzinse auf dem Markt gedrückt werden. Ein SP-Sprecher bezeichnete den Bau als «städtebauliche Reparatur» für die Heuwaage.
Dieser Ansicht war auch Baudirektorin Esther Keller (GLP): Mit dem Projekt komme Bewegung in dieses Gebiet, das nicht gerade als städtebauliches Bijou bezeichnet werden könne, sagte Keller. Sie stellte zudem in Aussicht, demnächst eine Vorlage zur Öffnung des Birsig-Parkplatzes präsentieren zu wollen. (sda/pb)