Umweltorganisationen erheben Einsprache gegen Grengiols-Solar
Vier Umweltorganisationen wehren sich gegen den geplanten alpinen Solarpark bei Grengiols im Oberwalliser Saflischtal. Sie kritisieren eine «unzureichende Umweltverträglichkeitsprüfung und eine nicht gesetzeskonforme Planung».
Quelle: Grengiols-Solar
Visualisierung: So soll sich die Solaranlage dereinst präsentieren. Ursprünglich sollte das Projekt noch viel grösser werden, im Mai wurde die Anlage aufgrund des «rechtlichen Rahmens und dem Faktor Zeit» aber stark redimensioniert.
Pro Natura, Mountain Wilderness, die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SLS) und der WWF kündigten am Donnerstag an, Einsprache gegen die alpine Solaranlage zu erheben.
Der WWF habe bei Grengiols-Solar gravierende Mängel bezüglich der Standortabklärung festgestellt, schreibt die Organisation in einer Medienmitteilung. Die Abklärungen zu den zu erwartenden Schäden an Flora und Fauna seien ungenügend.
Übergeordnete Gesamtplanung fehle
Pro Natura, Mountain Wilderness und SLS monierten, dass die Umweltverträglichkeitsprüfung für dieses Projekt in einem landschaftlich unberührten Gebiet mitten im Landschaftspark Binntal nicht bis zum Ende durchgeführt worden sei.
Im Kanton Wallis fehle aktuell eine übergeordnete Gesamtplanung geeigneter Standorte für Photovoltaik-Grossanlagen, wie sie das Stromgesetz vorschreibe. Dieser Mangel führe zur Projektierung von Anlagen in unberührter Natur, ohne dass Alternativstandorte geprüft worden wären.
Erneuerbare Energie auf bebauter Fläche
Weiter argumentieren die Organisationen, dass mit der Annahme des Stromgesetzes vom 9. Juni klar sei, dass der Zubau an erneuerbarer Energie überwiegend auf bebauter Fläche stattfinden müsse. Freiflächensolaranlagen könnten diesen Ausbau allenfalls ergänzen, müssten aber umsichtig geplant und umgesetzt werden.
Die Solaranlage ist an einem Standort auf rund 2500 Metern Höhe im Saflischtal im Gebiet der Walliser Gemeinde Grengiols geplant. Rund 230'000 Solarmodule sollen auf einer Fläche von 0,8 Quadratkilometern dereinst jährlich 150 Gigawattstunden erneuerbaren Strom produzieren.
Projektpartner sind die Gemeinde Grengiols, EnBAG (Energie Brig-Aletsch-Goms AG), FMV (Forces Motrices Valaisannes), EKZ (Elektrizitätswerke des Kantons Zürich), das Westschweizer Energieunternehmen Groupe E und IWB (Industrielle Werke Basel). (sda/pb)