14:08 BAUPROJEKTE

Walliser Gemeinde Albinen entscheidet sich gegen Solarpark

Geschrieben von: Stefan Schmid (sts)
Teaserbild-Quelle: zvg

An einer ausserordentlichen Urversammlung hat sich die Bevölkerung von Albinen VS gegen einen Solarpark am Schafberg entschieden. Die Jahresproduktion der Anlage hätte 80 Millionen kWh Strom betragen, womit 17'000 Haushalte hätten versorgt werden können.

Solarpark Albinen

Quelle: zvg

Am Schafberg oberhalb von Albinen VS wird kein Solarpark gebaut. Der Solarexpress verliert im Wallis damit weiter an Fahrt.

Die Bevölkerung von Albinen hatte an einer ausserordentlichen Urversammlung in einer Konsultativabstimmung über den Bau eines Solarparks beim Schafberg oberhalb von Albinen VS zu befinden. Mit dem Solarpark war geplant, auf einer Fläche von 250'000 Quadratmetern rund 140'000 Solarmodule zu installieren. 

Die regionale Stromproduzentin KW Dala und die kantonale Gesellschaft Forces Motrices Valaisannes (FMV) wollten gemeinsam mit der Gemeinde Albinen auf Basis einer Machbarkeitsstudie die nächsten Schritte festlegen. Neben einem jährlichen Pachtzins für die Bodeneigentümerin hätte ein jährlicher Beitrag von 500'000 Franken an die Gemeinde fliessen sollen. 

Untersuchungen der Energieregion Leuk zeigen, dass im Gebiet Schafberg oberhalb von Albinen das Potenzial für die Realisierung einer Fotovoltaikanlage vorhanden ist. Wochen vor der Abstimmung wurde die Dorfbevölkerung über das Projekt informiert. Die Jahresproduktion der Anlage hätte 80 Millionen kWh Strom betragen. 17'000 Haushalte hätten damit versorgt werden können.

Zweimal Nein

Sowohl die Einwohnergemeinde als auch die Burgergemeinde haben mit einem Nein votiert. Die Einwohnergemeinde lehnte das Projekt ab mit 89 Nein- gegen 26 Ja-Stimmen. Ein klares Nein resultiert auch bei der Burgergemeinde (54 Nein gegen 8 Ja-Stimmen). Die Abstimmung wurde schriftlich geführt. Mit der konsultativen Abstimmung wollte die Gemeinde Albinen der Bevölkerung den Puls fühlen. «Es muss vermutlich erst tatsächlich eine Strommangellage eintreffen, bevor wir umdenken», sagte Gemeindepräsidentin Nicole Köppel gegenüber dem «Walliser Boten». Da ein Nein resultierte, werde das Projekt nun nicht mehr weiterverfolgt.

Im Vorfeld zur Abstimmung gab ein anonymer Flyer zu reden, der in Albinen verteilt wurde. Darin wurde der Solarpark scharf kritisiert und zahlreiche negative Aspekte des Vorhabens aufgelistet. So könnte die Solaranlage negative Folgen für Flora, Fauna und die Alpwirtschaft haben. Gleichzeitig wurde die jährliche Pauschale von 500'000 Franken an die Gemeinde in Frage gestellt und als viel zu wenig erachtet oder dass zu viele Fragen noch ungeklärt seien. (mgt/sts)


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