Gastronomie: Etappenweise Aktualisierung
Dass die ehemalige Kaserne von Basel ein Kultur- und Quartierzentrum bleibt, ist seit längerer Zeit klar. Mit verschiedenen Eingriffen nimmt das Architekturbüro Focketyn Del Rio Studio Aktualisierungen im Bestand vor. Jüngst saniert wurden das Parterre One Bistro, Restaurant & Bar und die angrenzenden Aussenräume.
Schon 2014 gewann Focketyn Del Rio Studio einen Wettbewerb zur Transformation des Hauptgebäudes der Kaserne Basel. Seither durfte sich das Büro Eingriffen an der Bausubstanz am Nordostrand widmen – es sind sozusagen Fingerübungen für die grosse Aufgabe am Hauptgebäude, die sich seit der
erfolgreichen Volksabstimmung vor zwei Jahren in der Planungsphase befindet.
Kasernen sind Komplexe mit diversen Zweckbauten. Das war früher nicht anders als heute, wobei man im 19. Jahrhundert bei Militärbauten noch stärker auf den repräsentativen Charakter achtete. Die am Kleinbasler Rheinufer liegende Anlage erinnert an einen Palast. Der Hauptbau an der Uferpromenade bildet den südwestlichen Abschluss eines länglichen Platzes, der in das angrenzende Quartier eingebettet ist. Zu seinen Seiten erstrecken sich niedrigere Bautrakte, darunter die Turnhalle und einstige Stallungen, aber auch die aus dem Mittelalter stammende ehemalige Kirche des Klosters, das durch das
Kasernenareal ersetzt wurde.
Die Sanierungen von Focketyn Del Rio Studio betreffen kleinere Bauten der nördlichen Zeile am Platz, die unter dem Namen Parterre ein Kultur- und Gastronomieangebot bieten. Parterre Basel bildet mit seiner Geschichte die Entwicklungen bei den Umnutzungen auf dem Kasernenareal ab. 1975 von der Basler Freizeitaktion (BFA) als «Kaffi Schlappe» samt Jugendberatungsstelle eröffnet, baute diese Stätte den Restaurationsbetrieb kontinuierlich nach wirtschaftlichen Kriterien aus, 1999 erfolgte die Umbenennung in Parterre Basel, 2006 verkaufte die BFA den ganzen Bereich Unternehmen Parterre an vier private Personen.
Eins nach dem anderen
Heute bietet die Parterre AG diverse Gastronomie- und Kulturangebote, nicht nur auf dem Kasernenareal. Dort konnte sie sich aber räumlich in angrenzende denkmalgeschützte Gebäude ausdehnen. In ihnen betreibt sie heute die Angebote Parterre One Music und Parterre One Bistro, Restaurant & Bar. Die Raumeinheiten verflechten sich mit jenen anderer Anbieter und mit dem Quartier, das auf dem Kasernenareal seinen gesellschaftlichen Schwerpunkt hat. 2017 wurde der Saal von Parterre One Music aktualisiert. Er befindet sich in einem langgezogenen Volumen an der Arealgrenze, hinter der Platzfront. Focketyn Del Rio Studio baute neu eine Galerie ein. Mit Spritzbeton wurde eine höhlenartige Atmosphäre kreiert. Das sorgfältige Platzieren von Vorhängen und vertikalen Elementen sowie Zellulose in den Decken leisteten ihren Beitrag an ein gutes Akustikklima und eine optimale Schallisolation, welche in diesem dicht bebauten Quartier nötig ist.