Wohnen am Wasser in Mumbai
Eine Struktur, in die Module eingefügt werden, könnte den Einwohnern eines Quartiers von Mumbai an der Küste Wohnungen bieten, die sicher vor Flutungen sind. Dies ist die Idee dreier Architekturstudenten, die damit einen Wettbewerb gewonnen haben.
Worli Koliwada ist eine dichtbesiedelte Landzunge im Südwesten Mumbais. Ihre niedrigen Häuser bilden einen krassen Gegensatz zu den dahinterliegenden Wolkenkratzern der Megacity. Wie vor Jahrhunderten sind hier auch heute noch viele Fischer zu Hause. Allerdings leidet der Stadtteil zunehmend unter dem Monsun und dem steigenden Meeresspiegel. Überdies
hat sich Mumbai im Umfeld Worli Koliwadas stark verändert: Das angrenzende Worli zählt zu den geschäftigsten Quartieren der Stadt, Firmen wie Novartis, Siemens und Deloitte haben sich dort niedergelassen.
Wie in Worli Koliwada eine Überbauung mit gemischter Nutzung aussehen muss, damit sie sich sinnvoll in ihr Umfeld einfügt, wollte kürzlich die internationale Architekturplattform archoutloud.com im Rahmen eines Ideenwettbewerbs wissen. Die prominent besetzte Jury – darunter Daniel Libeskind und Norman Foster – entschied sich für ein auf den ersten Blick verspieltes Projekt dreier Studenten des Instituts für Architektur in Moskau: Yasmina Aslakhanova, Ivan Marchuk und Victoria Tsukerman schlagen eine Art Gerüst vor, in das unterschiedliche, von traditionellen Häusern inspirierte Module eingefügt werden. Damit kann die Siedlung flexibel auf sich verändernde Bedürfnisse reagieren. Zudem kommen die Häuser so über dem Wasserspiegel zu liegen. Dadurch sind sie vor Überschwemmungen geschützt. Die Überbauung gliedert sich in einen öffentlichen Bereich – mit einer Schule, einer Bibliothek, einem Hafen und Fischfarmen – und in Wohnflächen. Im Zentrum schlagen die Architekten ein Museum und einen hinduistischen Tempel vor. (mai)