Flughafen Bern und BKW wollen riesige Freiflächen-Solaranlage bauen
Der Energiekonzern BKW und der Flughafen Bern wollen zusammen einen grossen Solarpark bauen. Auf dem Areal des Flughafens soll auf rund 25 Hektaren die laut den Unternehmen «grösste Freiflächen-Solaranlage der Schweiz» entstehen.
Quelle: BKW
Visualisierung des Solarparks «BelpmoosSolar», der auf einem rund 25 Hektar grossen Areal beim Flughafen Bern entstehen soll.
Mit dem Projekt «BelpmoosSolar» sollen auf der südwestlichen Seite der Piste am Flughafen auf rund 25 Hektaren dereinst bis zu 35 Gigawattstunden Strom pro Jahr erzeugt werden – mit einem Winterstromanteil von rund 30 Prozent, wie die Unternehmen am Freitag mitteilten. Auf dem Bereich seien aus planungs- und luftfahrtrechtlichen Gründen keine anderen Nutzungen möglich.
Rund 30 Millionen Franken sollen in den «derzeit grössten Solarpark der Schweiz» investiert werden. Die BKW will für das Projekt mit dem Flughafen Bern eine gemeinsame Trägerschaft bilden, an welcher der Energiekonzern 51 Prozent und der Flughafen 49 Prozent halten sollen.
Die Unternehmen kennen sich bereits aus anderen gemeinsamen Projekten: So errichtet die BKW derzeit im Auftrag des Flughafens eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 360 kWp auf zwei Gebäuden des Flughafens. Die BKW wird diese Anlage während 25 Jahren betreiben.
Positive Signale von Kanton und Stadt Bern
Nachdem die Machbarkeit für das Projekt geprüft und erstellt ist, beginnt nun die Bewilligungsphase. Die Behörden des Kantons und der Stadt Bern sowie der Standortgemeinde Belp haben laut Mitteilung der Unternehmen bereits positiv auf das geplante Projekt reagiert.
Der Kanton habe ein grosses Interesse am Ausbau von erneuerbaren Energien, wird Regierungsrätin Evi Allemann zitiert. Man werde so rasch wie möglich die Verankerung im kantonalen Richtplan sowie eine Interessensabwägung angehen, um eine gute Grundlage für das Projekt zu schaffen.
Auch die Stadt Bern unterstützt das Projekt grundsätzlich. Gemäss Gemeinderat Michael Aebersold steht es im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen der Stadt und führt zu höheren Baurechtszinsen. Als Grundeigentümerin werde die Stadt in den weiteren Projektarbeiten eine konstruktive Rolle spielen.
Geeignete Standorte für Anlagen im Mittelland
Der Flughafen Bern stellt das für das Projekt vorgesehene Land während rund 25 Jahren zur Verfügung. Für BKW-Chef Robert Itschner passt das Projekt «hervorragend» zur Strategie des Energiekonzerns: «Wir wollen die Produktion von erneuerbarem Strom in den nächsten Jahren weiter ausbauen, gerade auch mit Projekten in der Schweiz.»
Mit einem Anteil von zehn Prozent ist die BKW eine der grössten Aktionäre der Flughafen Bern AG. Bern sei nicht der erste Flughafen, der sein Areal für die Gewinnung von Sonnenstrom nutzen will. So verfüge etwa der Wiener Flughafen bereits über eine Freiflächenanlage mit ähnlichen Dimensionen.
Wie BKW und Flughafen schreiben, zeigt das gemeinsame Projekt «BelpmoosSolar», dass es auch im Mittelland geeignete Standorte für grosse Freiflächenanlagen gibt – in bereits besiedeltem Gebiet und nahe bei Bevölkerungs- und Wirtschaftszentren. (pb/mgt/awp/sda)