Erweiterung des Waldfriedhofs von Riga: Wo sich der Kreis schliesst
Der Waldfriedhof von Riga soll um 500 Urnengräber oder vielmehr um ein Kolumbarium erweitert werden. Es besteht aus einem versunkenen Kreis aus Blumen und einem Teich.
Quelle: Christopher Taylor, OXX
Von Aussen ist lediglich ein blühender Kreis zu sehen; Das Kolumbarium umschliesst einen versunkenen Teich.
Er ist ein verwunschener Ort: der Waldfriedhof von Riga. Im
Nordosten der lettischen Hauptstadt gelegen erstreckt er sich über eine Fläche
von rund 85 Hektaren. Entworfen hatte die Anlage der deutsch-baltische
Landschaftsarchitekt Georg Kuphaldt.
Hier haben nicht nur Politiker und andere Prominente des Landes ihre letzte Ruhe gefunden, sondern auch zahlreiche Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg, der gerade Mal ein Jahr nach der Einweihung des Friedhofs ausgebrochen war. Der Ort ist damit auch zu einem Denkmal für die Gefallenen geworden, der Erste Weltkrieg hatte das damals noch zum russischen Zarenreich gehörende Lettland besonders hart getroffen: Mehrere Mal war die Front mitten durch das Land verlaufen. Immerhin konnte Lettland im November 1918, wenige Tage nach Kriegsende, seine Unabhängigkeit erklären.
Blumen im Wandel der Jahreszeiten
Nun soll der Friedhof um ein Kolumbarium mit 500 Urnennischen erweitert werden. Die Stadtverwaltung von Riga hat dazu auf der internationalen Wettbewerbsplattform Beebreeders.com einen Wettbewerb ausgeschrieben. Der Vorschlag des südafrikanischen Büros Oxx überzeugte Behörden und Jury: Das Kolumbarium besteht aus einem versunkenen Kreis, der einen Teich umschliesst. Als Material schlägt Christopher Taylor von Oxx für die Nischen rosa eingefärbten Beton vor; Die Farbe soll für eine lichte Atmosphäre sorgen.
Von Aussen oder vielmehr von oben ist lediglich das begrünte Dach des Kolumbariums zu sehen, es schützt die Gräber vor der Witterung und soll so bepflanzt werden, dass je nach Jahreszeit unterschiedliche Blumen blühen. Zu den den Nischen führt eine Rampe hinunter. - „Ein spiritueller, eleganter Vorschlag“, lobte die Jury in ihrer Begründung. Der „Blumenkreis“ mache aus dem Platz einen Ort, der an das Leben erinnere. (mai)
Quelle: Christopher Taylor, OXX
Im Innern des Kolumbariums findet sich ein Teich.
Quelle: Christopher Taylor, OXX
Für die Urnennischen schlägt der Architekt rosafarbenen Beton vor.
Quelle: Christopher Taylor, OXX
Kolumbarium (Lageplan)
Quelle: Christopher Taylor, OXX
Pland des Kolumbariums auf dem Grund.
Quelle: Christopher Taylor, OXX
Plan des versunkenen Kolumbariums.
Quelle: Christopher Taylor, OXX
Kolumbarium (Querschnitt)
Quelle: Christopher Taylor, OXX
Kolumbarium (Querschnitt)
Quelle: Christopher Taylor, OXX
Kolumbarium (Querschnitt, Detail)
Quelle: Kolumbarium (Querschnitt, Detail)
Eine Rampe führt zu den Gräbern und zum Teich hinunter.
Quelle: Christopher Taylor, OXX
Je nach Jahreszeit blühen auf dem Dach des Kolumbariums unterschiedliche Pflanzen.
Quelle: Christopher Taylor, OXX
Krokusse im Frühling, Feuerlilien im Sommer und Stiefmütterchen im Winter: diese Blumen sollen den Kreis zum Blühen bringen.
Quelle: Christopher Taylor, OXX
Blick vom Friedhauf auf das Kolumbarium.