Erweiterung Regionalgefängnis Altstätten: Altlastensanierung startet Ende August
Nächste Woche beginnt der Kanton St. Gallen mit der Sanierung des belasteten Baugrunds für die Erweiterung des Regionalgefängnisses in Altstätten. Die Arbeiten werden voraussichtlich rund sechs Monate dauern.
Quelle: zvg, Kanton St. Gallen
Das Grundstück ist durch Schadstoffe belastet: Die Erweiterung des Regionalgefängnisses Altstätten verzögert sich.
Das Regionalgefängnis in Altstätten soll für rund 60 Millionen Franken erweitert und erneuert werden. Für den Erweiterungsbau ist das angrenzende Grundstück «Hädler» vorgesehen. Jedoch ist das Areal mit PFAS (per- und polyfluorierte Alkylverbindungen) belastet, die sich negativ auf die Umwelt und die Gesundheit des Menschen auswirken. Die Schadstoffe sind sehr schwer abbaubar, verbleiben lange in der Umwelt und reichern sich an.
Deshalb müsse der Baugrund saniert werden, bevor die Bauarbeiten für die Gefängniserweiterung starten können, wie die St. Galler Staatskanzlei am Donnerstag mitteilte. Die zusätzlichen Kosten von rund 17 Millionen Franken genehmigte der Kantonsrat im Februar 2022. Wegen der Altlastensanierung verschiebt sich der Baustart für die Erweiterung ins Jahr 2023.
40'000 Tonnen Material ausheben
Bei der Altlastensanierung wird der Boden schichtweise abgetragen und laufend beprobt. Insgesamt werden rund 40'000 Tonnen Material ausgehoben. Das schadstoffbelastete Material kann gemäss Mitteilung nicht in der Schweiz entsorgt werden, da es an entsprechenden Anlagen fehlt. Als Entsorgungsweg bleibt zurzeit einzig eine Behandlung und Entsorgung im Ausland.
Das schadstoffbelastete Aushubmaterial wird in geschlossenen Containern mit Lastwagen von Altstätten nach St. Margrethen und anschliessend mit der Bahn nach Linz (A) transportiert. Die Aufbereitung des Materials erfolgt in einer Bodenwaschanlage, das anfallende Prozesswasser wird mittels Fällung und Aktivkohlereinigung in einer Wasseraufbereitungsanlage mit geschlossenem Wasserkreislauf behandelt. Der anfallende Filterkuchen wird in einer Sonderabfallverbrennungsanlage in Wien thermisch entsorgt.
Baustart für Erweiterung 2023
Voraussichtlich 2023 starten anschliessend die Arbeiten für die Erweiterung und Erneuerung des Regionalgefängnisses und für das Bundesasylzentrum im Gebiet «Hädler». Mit der Sanierung weiterer belasteter Flächen auf dem Grundstück wird laut Staatskanzlei zugewartet. Zurzeit fehle es an Erfahrung, wie mit PFAS belastetem Material bestmöglich umgegangen werden kann. (sda/pb)