Erweiterung Kunstmuseum Bern: Ergebnis des Wettbewerbs ist rechtskräftig
Das Ergebnis des Architekturwettbewerbs für die Erneuerung und Erweiterung des Kunstmuseums Bern ist rechtskräftig. Wie das Museum am Dienstag mitteilte, sind keine Beschwerden gegen das Wettbewerbsverfahren eingegangen.
Quelle: Schmidlin Architekten
So soll die neue Erweiterung, die den Atelier-5-Bau ersetzt, aussehen. Blick vom Waisenhausplatz auf den geplanten Neubau.
Damit habe das Kunstmuseum Bern bei seinem Sanierungs- und Bauprojekt eine weitere wichtige Hürde genommen, heisst es in der Mitteilung von Dienstag. Mitte August wurde das siegreiche Projekt «Eiger» des Architekturwettbewerbs aus der Feder des Engadiner und Zürcher Architekturbüros Schmidlin Architekten präsentiert.
Mit der abgelaufenen Beschwerdefrist sei das Ergebnis des Wettbewerbs nun rechtskräftig. Das Siegerprojekt sieht als Ersatz für den stark sanierungsbedürftigen Erweiterungsbau von 1984 einen freistehenden Neubau vor. Zudem werden der zwischen 1876 und 1878 errichtete, geschützte Stettlerbau und das Gebäude Hodlerstrasse 6 saniert.
Aus Sicht der Denkmalpflege sei das Projekt grundsätzlich genehmigungsfähig und stehe im Einklang mit dem Status der Berner Altstadt als Unesco-Weltkulturerbe, hiess es im August im Communiqué zur Bekanntgabe des Siegerprojekts. Mit dem Vorhaben vergrössert sich die Ausstellungsfläche nach Angaben der Stiftung Kunstmuseum Bern um zirka 500 Quadratmeter.
Kosten von rund 147 Millionen Franken
Die Kosten für das Neubau- und Sanierungsprojekt belaufen sich laut der Museumsstiftung auf rund 147 Millionen Franken. Darin enthalten sei auch eine bis zur Eröffnung im Jahr 2033 erwartete Bauteuerung von rund 27 Millionen Franken. Die Kosten für den Ersatzneubau betragen rund 99 Millionen Franken.
Die Stiftung will mit Unterstützung von Mäzen Hansjörg Wyss, der Wirtschaft, Stiftungen, Privaten und der Burgergemeinde Bern die Hälfte der Kosten des Ersatzneubaus übernehmen – rund 52 Millionen Franken, wovon Wyss 30 Millionen Franken beisteuert. Die Finanzierung der restlichen Kosten für den Neubau und die beiden Sanierungen inklusive der Teuerung soll dem Kanton Bern beantragt werden.
Grosser Rat entscheidet im Herbst 2025
Nach Abschluss des Architekturwettbewerbs könnten nun die Verhandlungen mit Geldgebern konkretisiert werden, heisst es weiter. Laut der Stiftung haben bereits viele Vorgespräche stattgefunden. Privatpersonen, Stiftungen und Unternehmen hätten ihre Unterstützung in Aussicht gestellt.
Voraussichtlich im Herbst 2025 entscheidet der Grosse Rat über den Projektierungskredit für das Vorhaben. Anschliessend folgt die Detailplanung. Heissen der Regierungsrat und der Grosse Rat den Kredit gut, entscheiden die Räte voraussichtlich 2028/2029 über den Realisierungskredit.
Bei einem Ja wird das Kunstmuseum Bern in den Jahren 2029 bis 2033 saniert und erweitert. Ende 2033 soll es wiedereröffnet werden. Während der Schliessung des Museums im Zuge der Bauarbeiten sind von 2029 bis 2033 Ausstellungen und Koproduktionen mit einer Reihe von Kunsthäusern im Kanton Bern angedacht. (mgt/pb)
Quelle: Schmidlin Architekten.
Blick von der Genfergasse auf den Erweiterungsgebäude und den Stettlerbau.
Quelle: Schmidlin Architekten
Foyer des neuen Erweiterungsbaus.
Quelle: Schmidlin Architekten
Ausstellungssaal im Untergeschoss.
Quelle: Schmidlin Architekten
Ausstellungsraum im ersten Obergeschoss.
Quelle: «Bildkultur» - Markus Mühlheim
Modell.