Erweiterung Campus Horw: Projekt «Gravity» gewinnt Wettbewerb
Der Luzerner Regierungsrat hat dem Planerteam Penzel Valier AG den Zuschlag für die Erneuerung des Campus Horw erteilt. Ihr Entwurf «Gravity» überzeugte hinsichtlich Nachhaltigkeit und sieht neben den bestehenden Bauten zwei neue Hauptgebäude vor.
Quelle: Architekturbüro Penzel Valier AG
Visualisierung des Siegerprojekts «Gravity»: Hauptzugang zum Campus Horw.
Insgesamt 18 Projekte wurden im zweistufigen Gesamtleistungswettbewerb eingereicht, davon schafften es vier in die Endrunde. Gewonnen hat diesen nun das Zürcher Planerteam Penzel Valier AG, wie der Luzerner Finanzdirektor Reto Wyss am Freitag vor den Medien bekannt gab. Ihr Siegerprojekt «Gravity» habe die Kriterien wie Konzeption, Architektur, Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit am besten erfüllt. Die Planer hätten etwa die heutigen Grundrisse gut adaptiert und die Nutzungsverteilung in den Geschossen sinnvoll arrangiert.
Rezyklierter Beton und Holz für die Tragstruktur
Die bestehenden drei Gebäude werden um einen Stock auf vier Geschosse erhöht, im Norden und im Süden der Gebäudereihe kommt je ein neuer Haupttrakt dazu. Jener im Süden wird das neue Zuhause der Abteilung Technik und Architektur inklusive der Bibliothek. Von der Strasse her gesehen ist er mit sechs Geschossen rund 20 Meter hoch. Im Neubau im Norden ist die Pädagogische Hochschule untergebracht, dieser hat ein Geschoss weniger, dafür kommt dort die neue Mensa unter.
Das Gebäude mit der heutigen Mensa, das am nächsten bei der Strasse steht, wird abgebrochen, wodurch mehr Abstand zu den Wohnbauten entsteht. Mit der gemeinsamen Mensa und Bibliothek wolle man die Begegnung zwischen den beiden Abteilungen fördern, so Wyss. Der Campus schaffe Raum für Begegnungen. Die Baukörper seien gut proportioniert und ermöglichen in ihrer Anordnung viel Durchlässigkeit zwischen dem Wohnquartier und der Bahnlinie.
Quelle: Architekturbüro Penzel Valier AG
Visualisierung des Siegerprojekts «Gravity»: Innenansicht Campus Horw.
Wärme- und Kälteversorgung über Seewasser
Ein wesentlicher Punkt bei der Auswahl war für die Luzerner Regierung nach eigenen Angaben auch die Nachhaltigkeit. So wird die Tragstruktur der neuen Gebäude laut Wyss aus rezykliertem Beton und Holz erstellt. Die Gebäude sollen zudem die Anforderungen der 2000-Watt-Gesellschaft erfüllen. Weiter soll die Wärme- und Kälteversorgung über Seewasser erfolgen und der Strom zu einem grossen Teil über Photovoltaikanlagen produziert werden. Die rote Fassadenfarbe, die laut Wyss mittlerweile Erkennungsmerkmal des Campus' sei, werde beibehalten.
Im Campus Horw sollen dereinst 4000 Studenten Platz finden. Beim Vorhaben handelt es sich um das grösste je vom Kanton Luzern initiierte Bauprojekt. Die Kosten belaufen sich auf rund 365 Millionen Franken. Im März 2021 erteilte das Stimmvolk dem Projekt mit knapp 65 Prozent Ja-Stimmen grünes Licht. Die Standortgemeinde Horw wird 2023 über die Teilzonenplanänderung befinden. Ab 2025 soll die Realisierungsplanung starten, der Bezug ist für 2029 geplant. (mgt/pb/sda)
Quelle: zvg, Staatskanzlei Luzern
Modell vom Campus Horw.
Ausstellung der Projekte
Quelle: zvg, Staatskanzlei Luzern
Modellausstellung Campus Horw im Lichthof des Regierungsgebäudes.
Die Projekte, welche es in die Endrunde geschafft haben, sind vom 18. bis 30. Juni 2021, jeweils von Montag bis Freitag, 07.00 bis 18.00 Uhr im Lichthof des Regierungsgebäudes an der Bahnhofstrasse 15 in Luzern ausgestellt. Damit soll allen Interessierten die Gelegenheit geboten werden, die vier Projekte der Endrunde detaillierter anzuschauen.
Zusätzlich sind die Projekte auch auf der Website www.campushorw.lu.ch einzusehen.