15:01 BAUPROJEKTE

Erweiterung Bossard Arena: Parlament offen für Darlehen an EV Zug

Teaserbild-Quelle: zvg, Stadt Zug

Das Zuger Kantonsparlament will dem EV Zug nach der ersten Lesung ein rückzahlbares Darlehen in der Höhe von maximal 35 Millionen Franken gewähren. Mit diesem plant der Eishockeyclub unter anderem sein Stadion zu erweitern.

Erweiterung Bosshard Arena Zug

Quelle: zvg, Stadt Zug

Visualisierung der erweiterten Bosshard Arena in Zug.

Der EV Zug sei eine «wichtige Institution» für die Stadt und den Kanton Zug, schrieb die Regierung in ihrem Bericht und Antrag an das Parlament. Tom Magnusson, Präsident der Staatswirtschaftskommission, sprach davon, der EVZ sei mehr als ein Eishockeyverein, er sei ein «wichtiger Wirtschaftsfaktor».

Die vorberatende Kommission mit Präsidentin Vroni Straub (CSP) sagte, das Darlehen sei in der Kommission als «risikoarm» eingestuft worden. Es habe Konsens geherrscht, dass es sich beim Darlehen um eine Investition in die Volkswirtschaft handelt.

Besonders für das Geschäft ins Zeug legte sich die SVP. Gregor Bruhin äusserte sich, dass der EVZ eine Bedeutung habe, die weit über Zug hinausreiche. Es gebe bei diesem Geschäft «kein Haar in der Suppe», während sein Parteikollege Adrian Risi keine «keine Ecken und Kanten» ausmachte. Das Geschäft sei für alle Seiten «sehr fair».

«Dieser Zins ist ein Geschenk an den EVZ»

Skeptischer äusserten sich einzelne Vertreter der GLP und der Mitte. Thomas Meierhans (Mitte) wollte als Einziger im Parlament nicht auf das Geschäft eintreten. Andere warfen die Frage auf, ob der Kanton wirklich «Bank spielen soll». Tabea Estermann (GLP) monierte, ein beabsichtigter Zinssatz von 1,5 Prozent für 30 Jahre sei sehr tief.

«Dieser Zinssatz entspricht einem Geschenk an den EVZ. Nicht mehr und nicht weniger.» Wer öffentlich solche Geschenke vergebe, müsse damit rechnen, dass auch andere Interessengruppen ähnliche Anfragen stellen, sagte die Grünliberale.

Der Zuger Finanzdirektor Heinz Tännler (SVP) antwortete, solche Begehren müssten die Ausnahme bleiben. Aber: Falls auch andere Gruppen Ansprüche anmelden, könne das Parlament dazu Stellung nehmen. «Sie sind der Gesetzgeber.»

Die Frage nach den Partnerschaften

Kritische Voten folgten in der Detailberatung. Die Alternativen – die Grünen (ALG) etwa machten sich in einem Votum von Julia Küng dafür stark, dass der EVZ während des Darlehens keine Werbepartnerschaften mit strafrechtlich verurteilten Unternehmen eingehe. Sie erwähnte dabei die Firma Glencore.

Philip C. Brunner (SVP) lehnte die Forderung der ALG mit markigen Worten ab, derweil Finanzdirektor Heinz Tännler bekräftigte, die Firma sei «rechtsstaatlich in Ordnung». Das Unternehmen mache hier in der Schweiz keine illegalen Sachen. Die Ratsmehrheit lehnte den Antrag der ALG mit 55 zu 16 Stimmen klar ab.

Die vorberatende Kommission machte sich ferner erfolgreich dafür stark, dass der Zuger Eishockeyverein nach der Auszahlung des Darlehens verpflichtet ist, jährlich seine Konzernrechnung revidieren zu lassen. Die SVP hielt dies, wie Gregor Bruhin sagte, für «total übertrieben.»

Gutgeheissen wurde der Antrag der vorberatenden Kommission, dass der EVZ vor der Rückzahlung des Darlehens auf eine Gewinnausschüttung an die Aktionäre verzichten soll. Zudem muss der EVZ, nicht wie von der Kommission gefordert, wichtige Informationen zum Projekt nicht quartalsweise, sondern nur «regelmässig» dem Kanton mitteilen.

Rund 45 Millionen für Erweiterung

Für die Erweiterung der Bossard Arena wird mit Kosten von rund 45 Millionen Franken gerechnet. Neben der Erhöhung der Zuschauerkapazität von 7200 auf 9000 Plätze soll auch das Gastronomieangebot erweitert werden. Zudem ist die Erstellung einer Fanzone geplant. Die Bauzeit für das neue Stadion dürfte voraussichtlich drei Jahre dauern.

Neben dem geplanten Darlehen von 35 Millionen Franken stellt Hans-Peter Strebel, Mehrheitsaktionär und Präsident des EVZ, ein zusätzliches Darlehen zur Verfügung.

Die zweite Lesung des Geschäfts ist in der März-Session geplant. (pb/sda)


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