Erneut Wasser- und Schlammeinbruch im Lötschberg-Basistunnel
Die Oströhre des Lötschberg-Basistunnels ist wegen eines erneuten Wasser-und Schlammeinbruchs derzeit wieder gesperrt.Fachleute sind vor Ort mit Aufräumarbeiten beschäftigt.
Quelle: BLS AG
Blick in den Lötschberg-Basistunnel. (Symbolbild)
Wasser und Schlamm treten momentan an der bekannten Stelle ein, wie BLS-Sprecherin Tamara Traxler auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärte. Deshalb sei die Oströhre des Tunnels aktuell gesperrt.
Die IC 8 von Bern nach Brig verkehrten gemäss Fahrplan. Die IC 61 würden in Spiez und Brig gewendet, das heisst, sie fallen zwischen Spiez und Brig aus. Die EC werden durch den Lötschberg-Scheiteltunnel umgeleitet.
Der Lötschberg-Basistunnel war erst seit dem 22. April wieder durchgängig befahrbar, nachdem die Aufräumarbeiten nach dem letzten Wassereintritt abgeschlossen werden konnten. Die Oströhre im doppelspurigen Tunnelabschnitt war zuvor seit dem Wasser- und Sandeintritt vom 13. März gesperrt.
Bis Herbst 2020 will die Bahn langfristige bauliche Massnahmen ausarbeiten: Wasser- und Sandeintritte sollen künftig bewältigt werden, ohne dass der Bahnverkehr beeinträchtigt wird. Die BLS wird ihre Vorschläge dem Bundesamt für Verkehr zur Plangenehmigung unterbreiten.
Absetzbecken und Überwachungskameras
Um die betroffene Stelle im Tunnel mittelfristig zu sichern, hat die Bahn in der Oströhre Absetzbecken aus Stahl eingebaut. Sie überwacht die Stelle mit Kameras; zudem gibt es regelmässige Kontrollgänge.
So wird sichergestellt, dass bei einem erneuten Wasser- und Sandeintritt sofort die nötigen Massnahmen eingeleitet und allenfalls der Bahnverkehr unterbrochen wird. Die betroffene Stelle des Tunnels liegt in einer wasserdurchlässigen Kalkschicht mit Karststrukturen. Veränderungen im Wasserhaushalt im Berginnern lassen sich laut BLS nicht vorhersehen. (sda)