Erneuerung Mauritiusheim in Schötz: Gebäude um 27 Meter verschoben
Das Mauritiusheim in Schötz LU wird erneuert und erhält einen Neubau. Um für diesen Platz zu schaffen, wurde am Mittwoch ein 2450 Tonnen schweres Gebäude um 27 Meter verschoben. In diesem werden die Bewohner während der Bauarbeiten unterkommen.
Der Gebäudeteil wurde während rund fünf Stunden schrittweise um 27 Meter verschoben. (Video: zvg Mauritiusheim Schötz)
Im September 2017 wurde an der Urne die
umfassende Erneuerung des Mauritiusheims verabschiedet. Das Pflegeheim soll nun
einen Neubau erhalten und damit rund 60 pflegebedürftigen Personen ein neues
Zuhause bieten. Daneben wird auch das über 100 Jahre alte Bestandsgebäude erneuert und mit 14 modernen Alterswohnungen ausgestattet.
Insgesamt 31 Millionen Franken investiert die
Mauritiusheim Schötz AG in die Sanierung, den Anbau und die Einrichtung der
neuen Wohnungen mit Assistenz. Für die Erneuerung des Heims wurde im Februar
2018 ein Studienauftrag ausgeschrieben. Daraus ging das Projekt der MMJS Jauch
Stolz-Architekten AG aus Luzern als Sieger hervor.
Gebäude um 27 Meter verschoben
Damit die über 50 Bewohner des Heims während der Umbauphase möglichst nicht gestört werden, hatte man sich für eine spezielle Lösung entschieden: Ein Gebäudeteil, auf dessen Boden der Neubau erstellt werden soll, wurde um 27 Meter verschoben. Dies sei im Vergleich zu anderen geprüften Alternativen die kostengünstigste Variante gewesen, wie die Mauritiusheim Schötz AG mitteilt. Denn damit entfällt der Bau eines Provisoriums als Zwischenlösung.
Die Verschiebung des 2450 Tonnen schweren Gebäudeteils in Schötz fand am 3. Februar statt und dauerte rund fünf Stunden. Dem Manöver gingen intensive Vorarbeiten voraus: Das Untergeschoss des Gebäudeteils musste zuerst freigelegt und die tragenden Aussenwände auf Stahlstelzen gestellt werden. Danach wurde der Bau angehoben und mit darunter montierten Vorschubbahnen Zentimeter um Zentimeter an seinen neuen Standort gerückt.
Das Manöver wurde durch die Iten Bau AG aus Oberägeri ausgeführt. Die Firma ist spezialisiert auf solche Unternehmungen und hat bereits diverse Hausverschiebungen in der Schweiz durchgeführt. Beispielsweise jene der unter Heimatschutz stehenden Villa Blumenthal in Kilchberg ZH oder der denkmalgeschützten weissen Villa in Mulegns GR.
Das Manöver wurde von der Spezialfirma Iten Bau AG aus Oberägeri ausgeführt. (Video: zvg Mauritiusheim Schötz)
Baustart für neuen Trakt
Dank der nun erfolgten Gebäudeverschiebung können die Bewohner während der gesamten Bauphase in ihrer vertrauten Umgebung bleiben. In einem nächsten Schritt wird nun mit dem Bau des neuen Trakts gestartet. Nach dessen Fertigstellung werden die Bewohner aus dem verschobenen Gebäude in das neue Pflegezentrum zügeln.
Danach werde das verschobene «Provisorium» abgerissen, wie das Mauritiusheim weiter mitteilt. Nach dem Bezug des neuen Pflegezentrums ist als letzte Etappe der Umbau des älteren Gebäudeteils vorgesehen, in dem die 14 Alterswohnungen realisiert werden sollen. Das gesamte Bauvorhaben soll im Winter 2023 abgeschlossen sein. (mgt/pb)