Erneuerung der Rothornbahn wegen Corona um ein Jahr verschoben
Die wegen der Pandemie verhängten Einschränkungen treffen die Bergbahnen Sörenberg AG hart: Das Unternehmen rechnet für 2020/21 mit einem Umsatzrückgang von 50 Prozent und mit einem Verlust von 4 Millionen Franken. Der Bau der neuen Luftseilbahn auf das Brienzer Rothorn wird um ein Jahr verschoben.
Quelle: Bergbahnen Sörenberg AG, Maurin Bisig
Luftseilbahn Brienzer Rothorn, Sörenberg. (Symbolbild)
In einer Mitteilung vom Montag kritisieren die Bergbahnen
Sörenberg den Kanton Luzern für die Betriebssperrung über die Festtage und die
weiteren Einschränkungen im Skigebiet. Die rigiden Massnahmen hätten den
Wettbewerb zu Ungunsten von Sörenberg verzerrt.
Dem Bahnunternehmen fehlen derzeit nach eigenen Angaben flüssige Mittel. Die Liquidität sei zu einer Jahreszeit, in welcher sie normalerweise am höchsten sei, fast aufgebraucht, teilten die Bergbahnen Sörenberg mit. Löhne und weitere Verpflichtungen hätten nur mit Überbrückungskrediten bezahlt werden können.
Die Bergbahnen Sörenberg haben Kurzarbeitsentschädigung beansprucht. Von Härtefallmassnahmen hätten sie bislang aber noch nicht profitiert, hiess es in der Mitteilung. Dies habe die Lage zusätzlich verschärft.
Erneuerung der Rothornbahn verschoben
Angesichts dieser Ausgangslage hat der Verwaltungsrat des Unternehmens entschieden, die Erneuerung der Rothornbahn um ein Jahr zu verschieben. Die Eröffnung der neuen Luftseilbahn sei neu auf Dezember 2023 geplant. Ein sofortiger Baustart würde im Widerspruch zum schlechten Winter 2020/21 und zur unsicheren wirtschaftlichen Lage stehen.
Das 22-Millionen-Franken-Projekt «Rothorn Retrofit» sieht
vor, die Pendelbahn auf das 2350 Meter hohe Rothorn zu ersetzen. Auch die Berg-
und Talstation sollen erneuert werden. Die Konzession für die alte, 1971 in
Betrieb genommene Bahn läuft aus. Das Bahnunternehmen hofft, dass das Bundesamt
für Verkehr die Baubewilligung in diesem Frühling erteilt. (sda/pb)