Entwicklung des CKW-Standorts in Reussbühl LU nimmt Form an
Am heute gewerblich-industriell genutzten CKW-Standort Reussbühl in der Stadt Luzern soll in den kommenden Jahren ein neues Stadtquartier entstehen. Nun liegt das Siegerprojekt des zweistufigen Studienauftrags vor.
Quelle: zvg, CKW
Visualisierung: Die als erhaltenswert eingestufte Shedhalle auf dem Areal soll im Projekt miteinbezogen werden.
Das rund 27‘000 Quadratmeter grosse Areal im Luzerner Stadtteil Reussbühl soll in einigen Jahren zu einem attraktiven Stadtquartier werden, wenn das Zentralschweizer Energieunternehmen CKW den Standort aufgibt. Für die Entwicklungspläne wurde in den letzten 12 Monaten ein zweistufiger Studienauftrag mit neun Planerteams durchgeführt, wie die CKW am Montag mitteilte.
Neue Nutzung für Shedhalle
In einer ersten Phase wurden städtebaulichen Konzepte unter Berücksichtigung von ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Kriterien erarbeitet. Anschliessend konkretisierten fünf Teams ihre Entwürfe zu einem Projektvorschlag. Dabei wurden auch Anforderungen an das Stadtklima hinsichtlich Hitzeentwicklung und Regenwasserbewirtschaftung berücksichtigt.
Teil der Aufgabe war es laut der CKW ausserdem auch, die als erhaltenswert eingestufte Shedhalle – die früher als Seidenspinnerei genutzt wurde – einer neuen Nutzung zuzuführen. Die Halle sollte demnach mindestens zur Hälfte erhalten bleiben und dem Quartier einen Mehrwert bieten. Auf dem übrigen Areal entsteht laut dem Energieunternehmen vor allem Wohnraum.
Quelle: zvg, CKW
Das Siegerprojekt zeigt Ideen auf, wie das Potenzial des Areals optimal genutzt werden kann und bestehende Bauten einbezogen werden können.
Schwammstadt und historische Landschaft
Nun steht das Siegerprojekt des Studienauftrags fest. Das Beurteilungsgremium hat sich für den Projektvorschlag des Teams Salewski Nater Kretz Architekten Zürich mit Office of Living Things LLC und Büro Dudler, Raum- und Verkehrsplanung entschieden. Das Siegerprojekt «Habitat – Quartier im Hain» überzeuge in der Umdeutung und Weiterentwicklung der historischen Landschaft, heisst es im Communiqué. Der Entwurf bezieht die Shedhalle und weitere Bestandesbauten mit ein.
Das Reussbühl-Areal war früher geprägt von Auen und wassernutzender Industrie. Diese historischen Bezüge werden nun im Siegerprojekt mit dem «Schwammstadt»-Prinzip aufgenommen und mit aktuellen städtebaulichen Anforderungen verbunden. Nach dem Prinzip soll das Regenwasser in Städten lokal aufgenommen und gespeichert werden, anstatt es abzuleiten. Dadurch sollen Überflutungen bei Starkregen vermieden, das Stadtklima verbessert und die Gesundheit der Stadtbäume verbessert werden.
Grundlage für Bebauungsplan
Das Projekt wird nun in den nächsten Monaten weiterentwickelt und bildet dann die Grundlage für den Bebauungsplan «Reussbühl West». Wann das Unternehmen den Standort aufgeben wird, bleibt offen. Der genaue Zeithorizont sei noch unklar, wie ein CKW-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Möglicherweise könnte es in fünf bis sieben Jahren so weit sein. (pb/mgt/sda)
Quelle: zvg, CKW
Das Siegerprojekt zeigt Ideen auf, wie das Potenzial des Areals optimal genutzt werden kann und bestehende Bauten einbezogen werden können.