Energieeffiziente Kleinsiedlung: Der Zukunft entsprechen
Dass ein Regionalwerk als Bauherrschaft für eine «werkferne» Überbauung auftritt – das kommt nicht alle Tage vor. Am Stadtrand von Baden (AG) geschieht aber genau dies. Entstehen soll eine «smarte» Kleinsiedlung, die beim Energiebedarf und bei der Grauen Energie das «Netto Null»-CO2-Versprechen einlöst. Den Studienauftrag gewann ein kompaktes Ensemble.
Die Regionalwerke AG Baden (RWB) versorgen die gleichnamige
Stadt und Teile ihrer Umgebung mit Energie und Trinkwasser. Zusätzlich bieten
sie ein breites Angebot an Dienstleistungen rund um die Themen Versorgung und
Energie an. Das Unternehmen, das einst auch Gas produzierte, blickt auf eine
lange Geschichte zurück, die eng mit der Entwicklung Badens zum
Industriestandort verbunden ist. 2016 konnte der Versorger das 125
Jahr-Jubiläum feiern. 1999 führte die Stadt Baden das zuvor öffentlich-rechtliche
Unternehmen in eine AG über. Die damals beschlossene Neubenennung RWB soll im
Einklang mit der regionalen Verankerung stehen.
Zum Grundbesitz des Unternehmens gehört auch ein unbebautes Grundstück am rechten Ufer der Limmat, etwas unterhalb des Bäderquartiers der Stadt, auf dem Gebiet der Gemeinde Obersiggenthal. Sein nordwestlicher Teil, eine dreieckförmige Wiese an der Landstrasse nach Ennetbaden, befindet sich in der Wohnzone W2. Es besteht eine Gestaltungsplanpflicht. Hier will die RWB ihre «Vision einer smarten Überbauung» verwirklichen.
Die erwähnte Landstrasse führt nicht mehr übers Land, längst ist der Obersiggenthaler Ortsteil Rieden Teil der Agglomeration Baden und ins Siedlungsgebiet integriert. Unmittelbar westlich des Grundstücks überquert die 2002 eingeweihte Siggenthaler Brücke mit einem hohen Bogen die Limmat. Dieses monumentale Bauwerk am Ende der Badener Klus, das an dieser Stelle keinen Vorgänger hatte, wertet die Standortqualität von Obersiggenthal markant auf, verbessert sie doch die Erreichbarkeit des Stadtzentrums beträchtlich. Es brachte zudem eine markante Entlastung der Landstrasse.
Quelle: JOM Architekten
Ein Zwischenbau ist von beiden Wohnhäusern direkt zugänglich. Er dient als vielseitiger Co-Workingspace.
Von der Projektparzelle ist die neue Brücke kaum zu sehen,
da sich westlich und südlich von ihr, an den Gestaden des Flusses, ein kleines
Waldstück befindet. Sie liegt rund fünf Gehminuten von Obersiggenthals
Ortszentrum mit seinen Einkaufsmöglichkeiten entfernt. Das Zentrum von Baden
ist einerseits für Fussgänger und Velofahrer über einen schmalen Übergang
direkt am Fluss zu erreichen, mit dem öffentlichen Verkehr dauert die Fahrt
rund 15 Minuten.
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