Eissportzentrum Grabengut: Thun bricht Ausschreibungsverfahren ab
Das Ausschreibungsverfahren für die Gesamtsanierung der Kunsteisbahn Grabengut in der Stadt Thun wird abgebrochen. Das hat der Gemeinderat beschlossen. Grund dafür sind die zu erwartenden Kostenüberschreitungen.
Quelle: zvg
Die Sanierung der Kunsteisbahn Grabenfeld wird jeweils in den Betriebsferien durchgeführt, wobei dafür 22,1 Millionen Franken aufgeworfen werden.
Die Verfügungen werden den beteiligten Bauunternehmungen in diesen Tagen eröffnet, wie die Stadt am Mittwoch mitteilte. Zudem wird ein externes Unternehmen beauftragt, den Kostenvoranschlag und die Ausschreibung unter die Lupe zu nehmen.
Die Analyse soll in zwei bis drei Monaten vorliegen. Voraussichtlich im Juni will der Gemeinderat über das weitere Vorgehen informieren. Über den Zeitpunkt des Baustarts seien aktuell keine Aussagen möglich, heisst es im Communiqué.
Projektstopp wegen zu hohen Kosten
Die Stadt hatte die Gesamtsanierung der Kunsteisbahn im vergangenen Herbst öffentlich ausgeschrieben. Die eingegangenen Offerten überstiegen den Kostenvoranschlag von knapp 20 Millionen Franken um rund 30 Prozent. Die Projektdelegation beschloss darauf im Februar einen Marschhalt, um das Vorhaben in seiner Gesamtheit zu überprüfen.
Ein Teil der Kostenzunahme sei auf veränderte Rahmenbedingungen zurückzuführen, wie die Stadt im Februar mitteilte. Beeinträchtigte Lieferketten, respektive lange Lieferfristen, die fragile Energiesicherheit und die Teuerung würden ins Gewicht fallen. Der Gemeinderat erachtete das Risiko für einen geplanten Baustart im Frühling deshalb als zu gross.
Eisportzentrum aus den 50er Jahren
Die heutige Anlage mit einem überdachten Eisfeld und einem Ausseneisfeld stammt aus den späten 1950er-Jahren und ist dringend sanierungsbedürftig. Ursprünglich waren verschiedene Alternativen geprüft worden, darunter auch ein Neubau an einem anderen Standort.
Schlussendlich fiel die Wahl jedoch auf eine Gesamtsanierung am Standort Grabengut. Mit dem Projekt sollte ein zeitgemässes Eissportzentrum entstehen. Aus einem Projektwettbewerb ging der Entwurf «Polo» der Marques Architekten AG als Sieger hervor.
Im Februar 2022 genehmigten die Stimmberechtigen einen Verpflichtungskredit für die Gesamtsanierung. Die Gesamtkosten inklusive bereits getätigter Ausgaben für die Planung waren auf gut 22 Millionen Franken veranschlagt worden. (pb/mgt/sda)