Einsprachen gegen Windpark im Neuenburger Jura abgewiesen
Das Neuenburger Kantonsgericht hat die Einsprachen gegen den Windpark Montagne de Buttes abgewiesen. Mit insgesamt 19 Windrädern soll das Projekt zehn Prozent des Stromverbrauchs des Kantons Neuenburg decken und bis 2035 die CO2-Emissionen um 60 Prozent senken.
Die Betreibergesellschaft Verrivent – Partnerin der drei beteiligten Gemeinden Val-de-Travers, Les Verrières und La Côte-aux-Fées – begrüsste am Mittwoch den Entscheid des Kantonsgerichts. Der Neuenburger Regierungsrat hatte bereits im Mai 2019 sämtliche Einsprachen gegen die öffentliche Auflage des kantonalen Ortsplans behandelt. Der Windpark ist ein Bestandteil dieses Plans.
Hinzu kommt der Entscheid des Kantons vom 28. Dezember 2020, der alle im Juni 2016 eingereichten Rekurse gegen Baubewilligungsgesuche in den drei Gemeinden abgewiesen hat. Die Kläger können nun Berufung beim Kantonsgericht einlegen.
Das Projekt Montagne de Buttes sei wichtig für die Zukunft einer ganzen Region, unterstrich Alain Sapin, Verwaltungsratspräsident von Verrivent. Durch die Erzeugung erneuerbarer Energie vor Ort ermögliche der Windpark während seiner Betriebsdauer von 25 Jahren Einsparungen von insgesamt 180'000 Tonnen CO2 und decke zehn Prozent des gesamten derzeitigen Stromverbrauchs des Kantons Neuenburg.
Jährlich 100 Millionen Kilowattstunden
Seine jährliche Produktion beläuft sich auf rund 100 Millionen Kilowattstunden (kWh). Damit wird er einen wichtigen Beitrag zur Stromversorgungssicherheit der Haushalte im Tal und in Neuenburg leisten, vor allem im Winter und in der Nacht, wenn die Stromproduktion aus der einheimischen Wasserkraft und Photovoltaik geringer ist.
Auf diese Weise erlaubt er eine Reduzierung der Importe von Energie aus fossilen Brennstoffen. Zudem wird sich der Windpark auch positiv auf die lokale Wirtschaft auswirken: Von den Investitionen in Höhe von 140 Millionen Franken werden etwa 30 Prozent den Unternehmen der Region zugutekommen.
Das Projekt wurde laut Verrivent zusammen mit den wichtigsten nationalen Umweltorganisationen geplant. Neben dem Stoppen der Windräder während der Mähzeit wurden auch 16 Kilometer Stromleitungen in den Boden verlegt, unter anderem um den heimischen Uhu zu schützen. Ausserdem werden Spezialmasten verwendet, um Raubvögel vor möglichen Stromschlägen zu bewahren. (sda/pb)