Einsprachen gegen Verwaltungsneubau in Appenzell gutgeheissen
Das neue Verwaltungsgebäude im Dorfkern von Appenzell verzögert sich weiter. Die Baukommission Inneres Land AI hat drei von vier Einsprachen gegen den geplanten Neubau gutgeheissen. Das Bau- und Umweltdepartement ficht die Entscheide an.
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Quelle: Kanton Appenzell Innerrhoden
Visualisierung: So soll ich das neue Verwaltungsgebäude im Appenzeller Dorfkern dereinst präsentieren.
Das Gebäude der Kantonspolizei, der Staatsanwaltschaft und der Gerichte im Gebiet «Unteres Ziel» in Appenzell ist sanierungsbedürftig. Parallel dazu stossen das Landesarchiv sowie die Kantons- und Volksbibliothek an ihren aktuellen Standorten an Kapazitätsgrenzen. Gleiches gilt für die Landeskanzlei und die Neue Kanzlei.
Abhilfe schaffen soll ein neues Verwaltungsgebäude im Appenzeller Zentrum an der Marktgasse 14 und 16, in dem die Behördenstellen sowie die Bibliotheken künftig unter einem Dach vereint werden. Im April 2019 stimmte das Appenzeller Stimmvolk klar für den Neubau und hiess dazu einen Gesamtkredit von 19,8 Millionen Franken gut.
In einem Projektwettbewerb wurden anschliessend Vorschläge gesucht. Gewonnen hatte der Entwurf «justus» der Cukrowicz Nachbaur Architekten ZT GmbH aus Bregenz. Der Entwurf basiert auf einem leicht verzogenen Rechteck als Grundriss und sieht einen viergeschossigen Baukörper mit einer tiefgezogenen Dachtraufe vor.
Beschwerde wegen Erschliessung
Das Baugesuch für den Neubau wurde bereits im Februar 2023 eingereicht. Dagegen gingen jedoch vier Einsprachen ein. Wie die «Appenzeller Zeitung» berichtete, stammt eine davon von der Gruppe für Innerrhoden (GFI). Als Grund für den Rekurs nannte die GFI die Erschliessung, die statt von der West- von der Ostseite erfolgen sollte.
Weiter forderte die Gruppe, dass der Kanton bereits jetzt die Voraussetzungen schaffen sollte für einen unterirdischen und hindernisfreien Zugang von einer allfälligen Tiefgarage unter dem Zielplatz. Damit sollte das Projekt besser auf das Entwicklungskonzept Dorfkern abgestimmt werden.
Einsprachen teilweise gutgeheissen
Nun hat die Baukommission für Inneres Land AI drei der vier Einsprachen gutgeheissen, wie das Innerrhoder Bau- und Umweltdepartement am Mittwoch mitteilte. Darin bemängelt worden seien die unzureichende Anzahl an Parkplätzen am Neubau, die Erschliessung auf der Ostseite sowie die Einpassung des Gebäudes ins Ortsbild, heisst es.
Wie das Departement in der Mitteilung festhält, wird es die Entscheide mittels Rekursen anfechten. Das Projekt erfahre dadurch weitere Verzögerungen. Die Bauphase war ursprünglich zwischen Oktober 2023 und November 2026 geplant. (mgt/pb)