Einhausung von Bypass bei Kriens dürfte laut Bund 540 Millionen kosten
Der Bund schätzt die zusätzlichen Kosten für eine komplette Einhausung der Bypass-Autobahnumfahrung bei Kriens auf 540 Millionen Franken. Kanton und Gemeinde müssten sich finanziell beteiligen, zudem seien zeitliche Verzögerungen wahrscheinlich.
Quelle: zvg, Stadt Kriens
Die städtebauliche Vision «Chance Bypass» aus Richtung Sonnenberg.
Mit der Luzerner Stadtumfahrung Bypass will der Bund der steigenden Verkehrsbelastung Herr werden. Dazu baut er für 1,8 Milliarden Franken zwischen Emmen und Kriens einen neuen Autobahnabschnitt mit einem 3,5 Kilometer langen Tunnel.
Die Gemeinde Kriens, die Stadt Luzern und der Gemeindeverband LuzernPlus wehren sich dagegen, dass die verbreiterte Autobahn zwischen dem Portal Süd des Tunnels «Bypass» und dem Portal Nord des Tunnels «Schlund» offen geführt werden soll. Nun hat der Bund eine Kostenschätzung für eine komplette Eindeckung auf dem rund ein Kilometer langen Abschnitt abgegeben.
Diese ist einer Antwort auf eine Interpellation des Luzerner FDP-Nationalrats Peter Schilliger zu entnehmen, über die Medien der «CH Media» am Dienstag berichteten. Miteingerechnet ist laut dem Bund insbesondere das komplett neu konzipierte Lüftungssystem.
Vergleich mit Einhausung Schwamendingen
Zwar könnte der Lärmpegel in den umliegenden Quartieren mit einer vollständigen Eindeckung reduziert werden. Im Sinne des Umweltschutzrechts sei diese Massnahme jedoch nicht als wirtschaftlich tragbar zu betrachten.
An den Mehrkosten müssten sich daher Kanton und Standortgemeinde beteiligen, schreibt der Bund. Er nennt als Vergleich die Einhausung Schwamendingen, bei der er 56 Prozent der Mehrkosten übernahm, während der Kanton Zürich 25 Prozent und die Stadt Zürich 19 Prozent trugen.
Zwar könnten die Arbeiten parallel zum bestehenden Projekt aufgenommen werden, es ist aber laut dem Bund wahrscheinlich, dass die Realisierung des «Gesamtsystem Bypass Luzern» zeitlich verzögern würde. Der frühstmögliche Baustart war bislang 2024 geplant. Die Bauzeit wird auf rund 12 Jahre geschätzt.