Ein Stadion für Lagos' Olusoson-Deponie
Die Olusoson-Deponie in Lagos böte Platz für ein Stadion. Wie sich ein solches nachhaltig errichten lässt, war Thema eines Ideenwettbewerbs der internationalen Architekturplattform archoutloud.com. So gehört zum Siegerprojekt gleich noch einen Bambuswald, der das Baumaterial liefern soll.
Lagos zählt zu den zehn am schnellsten wachsenden Städten der Welt. Zudem befindet sich in der nigerianischen Metropole die grösste Müllhalde Afrikas: die Olusoson-Deponie. Einst lag sie am Stadtrand, heute ist sie von Slums umgeben. Vor rund einem Jahr ist auf der gigantischen Abfalllandschaft Feuer ausgebrochen, nachdem der verrottende Müll Gase gebildet hatte. In der Folge schlossen die Behörden die Deponie. Nicht nur wegen des äusserst toxischen Qualms, sondern auch weil sie den Grund vergiftet und das Wasser verseucht.
Nun soll auf dem Areal in absehbarer Zeit ein öffentlicher Park entstehen. Es könnte aber auch einem Stadion Platz bieten – dies ist die Vision der internationalen Architekturplattform archoutloud.com. Sie hat einen Ideenwettbewerb ausgeschrieben, den Julia Dorobantu und Lucas Monnerau von der Ecole Nationale Supérieure d’Architecture de Paris-Belleville gewonnen haben. Die beiden angehenden Architekten schlagen eine von einem Bambuswald umgebene Bambuskonstruktion vor. Die Idee dahinter: Will man das Stadion an veränderte Bedürfnisse anpassen, befindet sich das Baumaterial direkt vor der Haustüre. Überdies ist die Anlage so konzipiert, dass sie nach allen Seiten erweitert werden kann. Schliesslich soll sie nicht nur eine Spielstätte sein, sondern auch ein Treffpunkt für die Anwohner und Raum für Veranstaltungen bieten.