10:26 BAUPROJEKTE

Ein Hightechlabor der Superlative auf dem EPFL-Campus

Teaserbild-Quelle: EPFL

In Hightechlaboren der Grundlagenforschung werden Instrumente eingesetzt, die so empfindlich sind, dass sie von der Aussenwelt abgeschirmt werden müssen. Darauf basiert das Konzept des Advanced Science Building (ASB), das auf dem Campus der EPFL geplant ist.

EPFL Advanced Science Building (ASB)

Quelle: EPFL

Im Advanced Science Building (ASB) werden Hightechlabore untergebracht, die von äusseren Einflüssen absolut abgeschirmt sind.

In der Grundlagenforschung müssen Experimente in Bereichen wie der Quantenphysik, Nanotechnologie, Biologie, Chemie oder der Materialwissenschaften hochpräzise durchgeführt werden. Und deswegen sollten die entsprechenden Geräte wiederum vor Aussengeräuschen abgeschirmt sein, da solche Störfaktoren die Ergebnisse verfälschen können. Allerdings bedeutet Lärm von aussen in diesem Zusammenhang viel mehr als nur Geräusche: Es geht dabei auch um elektromagnetische Störungen oder  physikalische Vibrationen sowie Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen. - Entsprechend hoch sind die Ansprüche, die der Bau eines solchen Hightechforschungslabors stellt. Sie waren auch beim Architekturwettbewerb für das neue Forschungsgebäude der EPFL  - das Advanced Science Building (ASB), das auf dem Campus der Hochschule geplant ist  - zentral.

Das Siegerprojekt stammt vom Team um die KAAN Architecten und Celnikier & Grabli Architectes: Sie schlagen unter anderem vor, eine Art zentrales „Silos“ zu errichten, das auf Federn ruht und vom Rest des Gebäudes abgetrennt ist. Darin werden Heizungs-, Lüftung- und Klimaanlagen sowie andere Geräte des Gebäudes untergebracht, die stören können. Wie die EPFL schreibt, sind die Räume für die Vorbereitung und Durchführung von Experimenten sowie die Korridore wie Sichten um das Silo angeordnet, die sich vom Zentrum her ausbreiten.  „Wir glauben, dass sich dieses Design am besten eignet, um sicherzustellen, dass Wissenschaftler ihre Arbeit unter optimalen Bedingungen ausüben können und dass es gleichzeitig den besonderen Anforderungen von Forschungslaboren Rechnung trägt. Wir haben das Design entwickelt, indem wir die Kompetenzen innerhalb unseres Konsortiums gebündelt und mit der EPFL in Workshops zusammengearbeitet haben“, so Jacob Celnikier und Marco Lanna im Namen des Konsortiums. Man habe dabei auf den fachlichen Rat ihrer Experten und anderer, die das Gebäude nutzen werden, zurückgegriffen. Der Ansatz hat sich laut den beiden als „äusserst lohnenswert“ erwiesen. 

Modulares Design, Holzverkleidungen und Nachhaltigkeit

Konkret umfasst das Gebäude sieben Stockwerke, zwei davon werden unterirdisch angelegt. Bei den Büros mit Blick auf den Lac Léman und die Alpen setzten die Architekten auf modulares Design und Holzverkleidungen. Des weiteren sind in dem Gebäude Versammlungsbereiche in der Nähe der Hauptdurchgänge untergebracht, ein mit Bäumen begrünter Vorplatz ist ebenfalls Teils des Projekts. Einen hohen Stellenwert nimmt auch die Nachhaltigkeit ein: Der Neubau solle ein Beispiel sein, schreibt die EPFL. - So muss es beispielsweise die Anforderungen für die DGNB-Zertifizierung der Schweizerischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft erfüllen, und alle Betonkonstruktionen müssen so weit wie möglich aus rezyklierten Materialien bestehen, für die Konstruktionen werden grösstenteils aus Holz bestehen.

Mit dem ASB  will die EPFL die Grundlagenforschung weiter stärken. Es  werde dazu beitragen, die Position der Hochschule als eines der weltweit führenden Forschungsinstitute zu festigen, heisst es ein der Medienmitteilung. „Weltweit gibt es nur eine Handvoll  solcher Zentren mit einer vergleichbaren von Einrichtung, und wir haben sie alle besucht, als wir unsere Vorgaben erstellten“, sagt Ambrogio Fasoli, damaliger stellvertretende Vizepräsident für Forschung an der EPFL. „Wir haben uns von jedem der besuchten Zentren das Beste abgeschaut und aus ihren Fehlern gelernt.“

Die Kosten für den Bau  werden auf etwa 200 Millionen Franken geschätzt. Die Pläne sollen 2025 öffentlich aufgelegt werden, die Bauarbeiten sind für den Zeitraum von 2026 bis 2029 vorgesehen. (mai/mgt)
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Advanced Science Building (ASB)

Quelle: EPFL

Südfassade.

Advanced Science Building (ASB)

Quelle: EPFL

Der Bürobereich.

Advanced Science Building (ASB)

Quelle: EPFL

Blick auf den Korridor, der an den Chemielabors vorbeiführt.

Advanced Science Building (ASB)

Quelle: EPFL

Die Büros mmit Sicht auf den Genfersee.

Advanced Science Building (ASB)

Quelle: EPFL

Der Seminarbereich, vom Innenhof her gesehen.

Advanced Science Building (ASB)

Quelle: EPFL

Blick in den Innenhof Advanced Science Building (ASB),

Advanced Science Building (ASB)

Quelle: EPFL

Blick auf den Eingangsbereich vom Osten her gesehen.

Advanced Science Building (ASB)

Quelle: EPFL

Balkone.

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