Ein essbarer Park für St. Gallen über dem Autobahntunnel
Die Stadt St. Gallen plant einen essbaren Park mit Beerensträuchern, Wildobst und Kräutern. Angelegt wird er auf einem bislang landwirtschaftlich genutzten Areal zwischen der Kesselhaldenstrasse und Brauerstrasse, über dem Autobahntunnel.
Quelle: Stadt St. Gallen
Die Grünfläche soll ökologisch aufgwertet werden, gleichzeitig sind Bereiche mit essbaren Pflanzen für die Parkbesucher geplant. Ein Teil der Brache kann weiterhin für landwirtschaftliche Zwecke genutzt werden.
Im bestehenden Richtplan ist die Brache als Teil des «Grünzug Ost» definiert und als Ersatzfläche für Familiengärten vorgesehen. Eine solche Nutzung ist jedoch gemäss neueren Abklärungen nicht mehr möglich. Denn ab 2035 muss mit einer Sanierung Tunnel gerechnet werden. Das Bundesamt für Strassen (Astra) kann somit als Grundeigentümer keine längerfristige Nutzung in Aussicht stellen. – Möglich dürfte laut Stadt allerdings eine freiräumliche Aufwertung der Flächen sein mit entsprechendem Zugang für die Öffentlichkeit und ökologischen Aufwertungsmassnahmen. Das soll nun auf Teilen der Parzelle realisiert werden.
Ökologisch aufwerten und Beeren sammeln
Letztes Jahr hatte die Dienststelle Stadtgrün verschiedene Interessegruppen zu zwei Workshops eingeladen, um zu klären, wie das Areal gestaltet werden könnte. Dabei wurden Bedürfnisse formuliert und mehrere vorgeschlagene Varianten diskutiert. Beteiligt haben sich neben Anwohnerinnen und Anwohner, Liegenschaftsverwaltungen, Schulen, Dienststellen der Stadtverwaltung, der Botanische Garten und dem Quartiersverein neben anderen Vereine wie Pro Senectute, Bioterra, Pro Natura und der Zentralverband der Familiengärten.
Zuletzt hat die Stadt entschieden, die Variante «essbarer Park» weiterzuverfolgen. Sie besteht aus einem längs verlaufenden Fussweg. Zusätzlich zu ökologischen Aufwertungen werden entlang des Weges vereinzelte Sitzmöglichkeiten eingerichtet sowie Beerensträucher, Wildobst und Kräuter angepflanzt. Das essbare Angebot darf gesammelt, probiert und geerntet werden. An exponierten Stellen dienen Heckenelemente als Sichtschutz. – Derweil kann der Ostteil des Landes weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden.
Ein Garten nach dem Geschmack von Mensch und Tier
Entstehen soll hier ein Ort, der „im wahrsten Sinne des Wortes schmecken wird“, wie die Stadt schreibt. Zudem soll der essbare Park helfen, die Biodiversität zu erhalten und zu erhöhen. Und „in den Quartieren angenehme, inspirierende und freundliche Begegnungs- und Aufenthaltsräume“ geschaffen werden.
Mit Unterstützung externer Spezialisten will die Stadt nun
ein konkretes Bauprojekt erarbeiten und sich weiterhin mit Vertreterinnen und
Vertretern der einzelnen Interessengruppen austauschen. (mai/mgt)