Ehemaliges Ziegelei-Areal in Allschwil BL soll zu grünem Quartier werden
Auf dem ehemaligen Ziegelei-Areal in Allschwil soll ein durchmischtes grünes Quartier entstehen. Am Mittwoch wurde der siegreiche Vorschlag aus dem Studienauftrag präsentiert. Dieser sieht teilweise den Erhalt der Ziegeleihallen und der Pförtnerhäuser vor.
Quelle: atelier beaufort/Bricks
Statt Herstellung von Ziegeln und Backsteinen ist in naher Zukunft ein durchmischtes Quartier mit Gewerbenutzungen und Wohnraum auf dem Areal in Allschwil geplant.
1878 wurde in Allschwil die Firma Passavant-Iselin gegründet. Fast 150 Jahre lang produzierte das Unternehmen Backsteine und Ziegel und entwickelte sich zum grössten Ziegeleiunternehmen der Region. Nach einem knappen Jahrhundert wurde der Betrieb eingestellt, unter anderem wegen reduzierter Lehmvorkommen.
Übrig blieben die Fabrikgebäude, die in den folgenden Jahrzehnten als Lagerhallen und Unterkunft für verschiedenste gewerbliche Zwecke dienten. Aus Sicherheitsgründen, insbesondere wegen ungenügendem Brandschutz, kann die Nutzung der alten Bauten heute aber nicht mehr aufrechterhalten werden.
2009 übernahm die Petrusso AG die stillgelegte Fabrik und gründete die Firma Bricks AG, um das Areal zu entwickeln. Zusammen mit der Gemeinde Allschwill will das Unternehmen das rund 45‘000 Quadratmeter grosse Areal nun wieder zum Leben erwecken und dabei aber den Charakter der ehemaligen Ziegelei bewahren.
Grünes Quartier mit Ziegelei-Charakter
Auf dem Grundstück ist ein durchmischtes Quartier mit einer grossen Grünfläche und öffentlichen Freiräumen vorgesehen. Durch die Ansiedlung von Kleinunternehmen sollen Arbeitsplätze geschaffen werden. Auch Wohnraum ist geplant. Um den Charakter des Areals zu bewahren, sollen die Ziegeleihallen teilweise und die Pförtnerhäuser integral erhalten bleiben.
Mit der Gemeinde und dem Kanton Basel-Landschaft hat die Bricks AG im vergangenen Jahr nun fünf Architekturbüros mit der Erstellung von Studien für die Entwicklung des Areals beauftragt. Nun steht das Siegerteam fest, wie die Arealeigentümerin am Mittwoch mitteilte. Am meisten überzeugt habe der Vorschlag der Pool Architekten aus Zürich und der Westpol Landschaftsarchitektur aus Basel.
Quelle: atelier beaufort/Bricks
Modell der siegreichen Studie: Den Auftakt zum Areal bilden entlang der Binnigerstrasse ein Hochhaus sowie die Ziegeleihalle aus Backstein, welche erhalten bleibt und aufgestockt wird.
Alte Bauten bleiben mehrheitlich erhalten
Die beteiligten Büros legten bei ihrer Studie viel Wert auf Nachhaltigkeit, wie es in der Medienmitteilung heisst. So werden die Produktionsgebäude und weitere Häuser auf dem Areal wo möglich erhalten, instandgesetzt und umgebaut. Auf diese Weise bleibe die Identität des Areals erhalten. Zudem würden nicht benötigte Bauteile wiederverwendet, heisst es.
Die Studie zeige auf, wie in den bestehenden Strukturen zeitgemässe Räume für Gewerbe, Ateliers, Büros und Publikumsnutzungen geschaffen werden können. Weiter entstehen auf dem Areal unterschiedliche Wohnwelten, wie eine Vielzahl an Wohnformen ermöglichen. Im ehemaligen Lehmabbaugebiet wird zudem ein neuer, öffentlicher Grünraum geschaffen.
Den Auftakt zum Areal bilden entlang der Binnigerstrasse ein Hochhaus sowie die Ziegeleihalle aus Backstein, welche erhalten bleibt und aufgestockt wird. Den Ausgangspunkt für den Studienauftrag bildeten gemäss Mitteilung das räumliche Entwicklungskonzept sowie der Masterplan Binningerstrasse der Gemeinde Allschwil.
Quelle: pool Architekten
Skizze zur Entwicklung auf dem ehemaligen Ziegelei-Areal.
Bezug der Neubauten frühestens 2030
Das ausgewählte Projekt skizziert laut der Bricks AG nun die Entwicklung des Areals Ziegelei Ost in den wesentlichen Zügen. Genaue Aussagen zur Art und Grösse der Gewerbeflächen oder zur Anzahl und Typologie der Wohnungen können laut der Arealeigentümerin getroffen werden, wenn das Projekt detaillierter ausgearbeitet ist.
Dazu folgt als nächster Schritt das Quartierplanverfahren der Gemeinde Allschwil mit öffentlicher Mitwirkung. Der Einwohnerrat wird den Quartierplan voraussichtlich 2025 behandeln. Mit dem Bezug der neuen Gewerbe- und Wohnräume ist frühestens 2030 zu rechnen. (mgt/pb)
Weitere Informationen unter: www.ziegelei-ost.ch
Quelle: pool Architekten
Skizze zur Entwicklung auf dem ehemaligen Ziegelei-Areal.
Quelle: pool Architekten
Skizze zur Entwicklung auf dem ehemaligen Ziegelei-Areal.
Quelle: atelier beaufort/Bricks
Situationsplan.
Quelle: pool Architekten
Quartierplanskizze.