Ehemaliger Militärflugplatz bei München: Umnutzung im Grossformat
In einem Vorort von München liegt ein nicht mehr benutzter Militärflugplatz brach. Mittels mehrerer Wettbewerbe und Bürgerbeteiligungen soll das riesige Areal in ein neues Stadtquartier umgewandelt werden; ein Prozess, der einen langen Atem erfordert.
Quelle: Bayerische Vermessungsverwaltung
Der stillgelegte Flughafen Fürstenfeldbruck aus der Luft: Mittels zweiteiligem Wettbewerb soll ein Projekt zur Umnutzung des Areals gefunden werden.
er Fliegerhorst Fürstenfeldbruck, westlich von München gelegen, blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Unter den Nationalsozialisten ging die Anlage 1937 als «Luftkriegsschule 4» in Betrieb und wurde danach von den Fliegern der US-Army und später der Air Force unter dem Namen «Fursty» genutzt. Nach dem Abzug der Amerikaner wurde die 250 Hektar grosse Anlage wiederum von der deutschen Luftwaffe genutzt, bis 2015 der Flugbetrieb endgültig zum erliegen kam. Per 2026 soll der Fliegerhorst endgültig geschlossen werden.
Damit bietet sich der Stadt Fürstenfeldbruck die einmalige Chance, ein grosses Gebiet neu zu entwickeln uns ins Stadtgebiet zu integrieren: Ein neues Wohnquartier für eine gemischte Nutzung soll entstehen. Im Rahmen des Projekts «Konversion Fliegerhorst Fürstenfeldbruck» Als Erstes haben die Verantwortlichen einige Events wie Workshops oder Informationsrundfahrten durchgeführt, um die Bevölkerung mit an Bord zu holen und deren Rückmeldung zu erhalten. Auf Basis eines so genannten Bürgerprotokolls wurde danach ein landschaftsplanerischer und städtebaulicher Wettbewerb für das Areal durchgeführt.
Fünf Projekte in Runde 2
Die Jurybericht zu dieser ersten Wettbewerbsstufe liegen inzwischen vor. Nun findet abermals ein umfassender Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern statt, um danach wiederum die Aufgabenstellung für die zweite Stufe des Wettbewerbs zu definieren. Inzwischen hat die Jury fünf Projekte für den zweiten Teil des Wettbewerbs ausgesucht und den Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt. Diese konnten Hinweise und Anregungen zu den fünf Wettbewerbsbeiträgen abgeben, bevor diese nun für die zweite Wettbewerbsstufe überarbeitet werden. Am Ende des Prozesses soll ein Siegerentwurf stehen, der dem Stadtrat zur Weiterbearbeitung empfohlen wird.
Der Magistrat hat dann die Aufgabe, gemäss deutschem Recht einen Rahmenplan als Grundlage für ein Bebauungsplanverfahren auszuarbeiten. Dann können als letzte Prozessschritte die Bauanträge eingereicht und am Ende das Projekt realisiert werden. Das wird aber nach Schätzungen noch fünfzehn bis zwanzig Jahre dauern.
Weitere Informationen unter: https://fliegerhorst-ffb.de