Durchgangsbahnhof Luzern: Auftrag für Projektierung vergeben
Unter dem heutigen Bahnhof Luzern soll nach Plänen der SBB ein neuer viergleisiger Durchgangsbahnhof entstehen, um die wachsenden Passagierzahlen zu bewältigen. Nun wurden die Projektierungsaufträge vergeben.
Quelle: PD
Im Rahmen eines öffentlichen Ausschreibungsverfahrens wurde nun die Planergemeinschaft «LUx» mit der Projektierung des neuen Bahnhofs beauftragt.
Die Infrastruktur des Bahnhofs Luzern hat die Grenze ihrer
Leistungsfähigkeit erreicht. Gegen 100‘000 Menschen steigen dort werktags ein,
aus oder um. Der Bund, die Kantone Luzern, Nidwalden und Obwalden sowie die
Stadt Luzern, der Verkehrsverbund Luzern, die Zentralbahn und die SBB wollen
deshalb das Bahnnetz und Angebot mit dem Durchgangsbahnhof Luzern auszubauen.
Im Rahmen des öffentlichen Ausschreibungsverfahrens wurde nun die Planergemeinschaft «LUx» mit der Projektierung des neuen unterirdischen Bahnhofs beauftragt, wie die SBB am Dienstag mitteilt. Der eingereichte Vorschlag trage dem Bahnhof Luzern als öffentlicher Ort Rechnung und verbinde die bestehenden und zukünftigen Stadt- und Bahnhofsräume.
Vorprojekt bis Ende 2022 erarbeitet
Im Projektierungsauftrag enthalten sind auch die an den Durchgangsbahnhof anschliessenden Tunnel unter dem Gleisfeld Richtung Gütsch (Neustadttunnel) und unter dem Vierwaldstättersee Richtung Ebikon (Dreilindentunnel). Diese werden durch die Planergemeinschaften «TransLu» und Hombrig geplant, wie aus der Mitteilung hervorgeht.
Die SBB werde voraussichtlich bis Ende 2022 das Vorprojekt erarbeiten. Anschliessend folgt das Bau- und Auflageprojekt. Die Planungskosten betragen gemäss Mitteilung knapp 100 Millionen Franken und werden vom Bund finanziert. Der Finanzierungsentscheid zur Realisierung des Grossprojekts obliege dem eidgenössischen Parlament und werde voraussichtlich 2026 gefällt.
Quelle: PD
Der neue Durchgangsbahnhof soll den bisherigen Bahnhof Luzern entlasten und das Reiseangebot in der Zentralschweiz verbessern.
Zusätzliche Abstellanlage in Dierikon
Der Durchgangsbahnhof ermöglicht ein besseres Reiseangebot für die ganze Zentralschweiz. Bern, Basel und Zürich werden von Luzern aus häufiger und schneller erreichbar sein und das Angebot im Regionalverkehr wird ausgebaut. Dadurch werden auch mehr Züge unterwegs sein, welche über Nacht und in den Nebenverkehrszeiten abgestellt werden müssen.
Der Betrieb des Durchgangsbahnhofs wird gemäss Mitteilung mehrheitlich unterirdisch erfolgen. Die bestehenden oberirdischen Abstellanlagen beim Bahnhof Luzern werden nach der Inbetriebnahme nicht mehr direkt mit dem unterirdischen Durchgangsbahnhof verbunden sein und müssen deshalb teilweise verschoben werden.
Zentrale Kriterien für den Standort einer neuen Abstellanlage sind die Nähe zum Bahnhof Luzern und die Erreichbarkeit aus der Richtung Ebikon, eine ausreichende Fläche sowie Umweltaspekte. Unter Berücksichtigung dieser Kriterien eigne sich ein Standort in der Gemeinde Dierikon, im Bereich des Autobahnzubringers, am besten, wie die SBB weiter mitteilen.
Meilenstein im Grossprojekt erreicht
Der Kanton Luzern wird diese Massnahme im Kantonalen Richtplan verankern, der zurzeit in Erarbeitung ist. Bei der Projektierung werde darauf geachtet, die Bevölkerung vor den Emissionen der Anlage zu schützen. Die SBB werde die Gemeinde Dierikon in die Planung einbeziehen und die Bevölkerung über das Vorhaben informieren.
Mit der Beauftragung der Projektierung des Durchgangsbahnhofs Luzern und den dazu notwendigen Massnahmen sei nun ein weiterer Meilenstein im Grossprojekt erreicht, um das künftige Angebot in der Zentralschweiz nachfragegerecht auszubauen. (mgt/pb)
Quelle: PD
Linienführung des neuen Durchgangsbahnhofs Luzern.
Planergemeinschaften für die Projektierung des Durchgangsbahnhofes Luzern
Unterirdischer Bahnhof: Planergemeinschaft LUx,
Gesamtleitung durch das Büro AFRY Schweiz (ehemals Pöyry) in Zusammenarbeit mit
Dürig Architekten, Büro B+S für den Tief- und Ingenieurbau sowie Büro Lombardi.
Dreilindentunnel: Planergemeinschaft Hombrig, bestehend aus
den Partnern Aegerter & Bosshardt, Locher Ingenieure sowie Ramboll.
Neustadttunnel: Planergemeinschaft TransLu bestehend aus dem
Büro Gähler und Partner, ILF Beratende Ingenieure und dsp Ingenieure.