Drei Konzepte für ein Ensemble
Auf dem rund 10 000 Quadratmeter grossen Grundstück neben dem Bahnhof Luzern entsteht die Überbauung Citybay. Zum Projekt gehören drei Gebäude, die als Ensemble einheitlich erscheinen müssen. Gleichzeitig sollen sie, da sie verschiedene Funktionen aufweisen, diese auch durch ihre Gestalt zum Ausdruck bringen.
Obwohl das ehemalige SBB-Güterareal Tribschen in einem Gebiet liegt, das dank seiner zentralen Lage, seiner Nähe zum See und seiner guten Erschliessung über einen hervorragenden Standortvorteil verfügt, schien es so, als ob es in Vergessenheit geraten wäre. Lange Zeit liess es die Stadt Luzern nämlich brachliegen. Um das Potenzial endlich auszuschöpfen, entschieden die Behörden, das Gebiet zu einem Entwicklungsschwerpunkt zu bestimmen. Aus dem Gebiet sollte laut Stadtrat Ruedi Meier neu ein «städtebaulich attraktives und verdichtetes Quartier mit Wohn-, Lehr- und Arbeitsnutzung werden». Den Anfang hierfür macht das ehemalige SBB-Güterareal Tribschen. Dort entstehen bis ins Jahr 2011 drei neue Gebäude.
Die Neubauten heissen «Business» (ein Geschäftshaus), «Residence» (Wohnhaus mit 92 Eigentumswohnungen) und «Living» (Wohnhaus mit 46 Mietwohnungen). Die drei Gebäude verfügen im Untergeschoss über eine gemeinsame Einstellhalle mit rund 200 Parkplätzen. Das Ganze wird als Überbauung Citybay Luzern bezeichnet. Die Investitionen betragen rund 144 Millionen Franken. Dafür kommen die Anliker AG, zwei Immobilienfonds der Credit Suisse und die Credit Suisse Anlagestiftung auf. Die Anliker AG fungiert zudem auch als Totalunternehmerin. Der Vermietungsstart für die Mietwohnungen erfolgt Anfang 2010. Laut Credit Suisse ist die Vermietung der Geschäftsflächen schon angelaufen. Des Weiteren seien bis auf wenige Einheiten alle Eigentumswohnungen verkauft.
«Unser Anspruch bei der Planung der Überbauung Citybay bestand darin, dass sie ein städtebauliches Ensemble darstellen soll, deren Gebäude in der Materialisierung einheitlich erscheinen müssen. Jedes der drei Gebäude weist aber eine eigene Funktion auf. Die Bauten erscheinen daher als eigenständige Gebäude», erklärt Architekt Thomas Lussi. Gelöst hat man dies, indem man die Häuser, deren Gebäudehülle aus vorgehängten Betonelementen besteht, ähnlich strukturiert. Dafür hat man ihnen aber je eine eigene farbliche Gestaltung und eine eigene Form gegeben.
Eine besondere Herausforderung stellte das Gebäude «Business» dar, das aus zwei Gebäuden besteht. Man wird ein bereits bestehendes Gebäude in das neue integrieren.
Zugang zum See offen halten
Das Gebäude «Business» steht im östlichen Teil des Tribschen-Areals. Das sechsgeschossige Gebäude wird bis zur vierten Etage 6455 Quadratmeter Büro- und Dienstleistungsflächen aufweisen. Auf den beiden obersten Geschossen sind neun Mietwohnungen geplant.
Im westlichen Teil des Tribschen-Areals wird das Appartementgebäude «Living» mit 46 Mietwohnungen und Dienstleistungsflächen im Erdgeschoss gebaut. Im Erd- und im Obergeschoss werden zudem acht Ateliers geschaffen.
Zwischen «Business» und «Living» liegt das Gebäude «Residence». Dort entstehen 92 Eigentumswohnungen. Im Erdgeschoss dieses Gebäudes sind Ateliers mit direktem Zugang zu den Wohnflächen im ersten Obergeschoss vorgesehen. Vom zweiten bis zum Attikageschoss sind Zweieinhalb- und Fünfeinhalb-Zimmerwohnungen mit verglaster Loggia und teilweise zusätzlicher Laube oder Terrasse gegen den Innenhof geplant. Die Attikawohnungen im achten Obergeschoss haben neben einer Terrasse auch eine Dachterrasse. (Florencia Figueroa)
Die drei Gebäude wurden bautechnisch so angeordnet, dass eine Durchlässigkeit zum See als auch in südwestlicher Richtung gegeben ist. Die Zwischenräume bilden verkehrsfreie städtische Bereiche, die als urbane Aussenräume für Bewohner und Passanten dienen.