09:33 BAUPROJEKTE

Diese Projekte beschäftigen St. Gallen und das Appenzellerland 2020

Teaserbild-Quelle: PD

Das Stadtsanktgaller Stimmvolk hat im dritten Anlauf grünes Licht für die Neugestaltung von Marktplatz und Bohl gegeben. Derweil entsteht beim Campus Buchs ein neues Forschungszentrum für Elektromobilität. Und die Appenzeller Alpenbitter AG plant einen Erweiterungsbau.

Projekte im Kanton St. Gallen

Visualisierung Neugestaltung Marktplatz in St. Gallen

Quelle: PD

Neugestaltung von Marktplatz und Bohl St. Gallen

Neugestaltung Marktplatz: Aller guten Dinge sind drei

St. Gallen – Im dritten Anlauf hat es endlich geklappt. Am 27. September gab das Stadtsanktgaller Stimmvolk mit einem Ja-Anteil von 65,4 Prozent grünes Licht für die Neugestaltung von Marktplatz und Bohl. Nach der Genehmigung eines Rahmenkredits von 29 Millionen Franken kann der Stadtrat nun im Detail planen, wie sich der zentrale Freiraum der St. Galler Altstadt künftig präsentieren soll. Konkretisiert wird die Vision «Vadian», die siegreich aus einem Gestaltungswettbewerb hervorgegangen war, den die Stadtregierung wohlweislich in einem partizipativen Verfahren durchgeführt hatte. Denn 2015 war die letzte Neugestaltungsvorlage wohl daran gescheitert, dass sich die Betroffenen – allen voran die Marktfahrer – bei der Planung zu wenig einbringen konnten. Das überladene Projekt, das 2011 an der Urne Schiffbruch erlitten hatte, wollte schliesslich nebst Markplatz und Bohl auch den Blumenmarkt neu gestalten.

www.stadt.sg.ch

Visualisierung Gebietsentwicklung Löwenstrasse Ost, Rorschach

Quelle: PD

Gebietsentwicklung Löwenstrasse Ost, Rorschach

Gebietsentwicklung: Wohnquartier mit Bahnanschluss

Rorschach – Die SBB erfinden derzeit den Rorschacher Stadtbahnhof neu. Im Rahmen des Doppelspurausbaus ab Goldach wird dieser noch bis nächstes Jahr kräftig modernisiert. Der Schwung, der vom wichtigen Infrastrukturprojekt ausgeht, will Rorschach nun auch städtebaulich nutzen. Entlang des einen der beiden neuen Aussenperrons soll ein Wohnquartier mit 45 Mietwohnungen mittlerer Grösse und 65 Tiefgaragenplätzen entstehen. Das sieht ein Richtprojekt vor, das die Davoser Baulink AG Generalunternehmung in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Rorschach ausgearbeitet hat. Durch die Gebietsentwicklung Löwenstrasse Ost erhoffe man sich einen «Neustadtkern», heisst es in einer Mitteilung der Stadtkanzlei Rorschach. Für die sechs neuen Gebäude, die sich um einen Hofgarten gruppieren, müssen mit einer Ausnahme alle bestehenden Wohnhäuser auf dem 3700 Quadratmeter grossen Planungsgebiet an der Bahnlinie weichen.

www.rorschach.ch

Visualisierung Forensikstation, Psychiatrie St. Gallen Nord, Wil

Quelle: PD

Visualisierung der Forensikstation in Wil.

Neubau Forensikstation: Klinik für psychisch kranke Straftäter

Wil – Wenn psychisch Kranke im Kanton St. Gallen straffällig werden, fehlt heute eine geeignete Einrichtung für den Straf- und Massnahmenvollzug. Das soll sich ab dem Jahr 2023 ändern. Vor zwei Jahren bewilligte der St. Galler Kantonsrat einen Kredit von 12,9 Millionen Franken für den Neubau einer geschlossenen, forensischen Station für 16 Patienten auf dem Areal der Psychiatrischen Klinik in Wil. Den ausgeschriebenen Wettbewerb gewannen die Schmid Ziörjen Architekten mit ihrem Projekt «Ailha». Der zweigeschossige Bau überzeugte die Jury im Dezember 2019 durch «seine gelungene Raumstruktur». Notwendige Anpassungen im Sicherheitsbereich verteuern nun aber das Projekt. Der Kantonsrat wird deshalb nach Vorliegen des Bauprojekts im Winter 2020/2021 über einen Nachtragskredit befinden müssen. Die Bauarbeiten für die Forensikstation sollen dann im Sommer 2021 starten.

www.psgn.ch

VIsualisierung Zentrum für Elektromobilität in Buchs

Quelle: PD

Zentrum für Elektromobilität in Buchs

Neubau Forschungszentrum: Elektromobile Entwicklungsschmiede

Buchs – Gleich neben dem Campus Buchs der Ostschweizer Fachhochschule entsteht ein Forschungszentrum für Elektromobilität. Auf dem knapp 6000 Quadratmeter grossen Grundstück nördlich des früheren Technikums investiert die Lippuner Immobilien AG aus Grabs in einen fünfgeschossigen Industrieneubau. Als Ankermieter wird die Brusa Elektronik AG einziehen, die unter anderem den vollelektrischen Antrieb für den BMW i3 entworfen hat. Das Unternehmen aus Sennwald SG, das jedoch rund 70 Prozent seines Umsatzes in Deutschland erwirtschaftet, wird in Buchs SG seinen internationalen Entwicklungshauptsitz schaffen und dadurch im Rheintal 350 Arbeitsplätze ansiedeln. Vom Projekt erhofft sich der Standortkanton viel. Der St. Galler Regierungspräsident Bruno Damann bezeichnete es beim Spatenstich als «Meilenstein auf dem Weg zur Erreichung der wirtschaftspolitischen Ziele, die wir uns gesteckt haben».

www.lippuner-emt.comwww.brusa.biz

Visualisierung Sporthalle Tom & Jerry, Steinach SG

Quelle: PD

Sporthalle Tom & Jerry, Steinach SG

Dreifachsporthalle Tom und Jerry: Sportliches Katz-und-Maus-Spiel

Steinach – In Steinach fehlt eine zeitgemässe Sporthalle mit Wettkampfmassen. Darin sind sich die politische Gemeinde, die Primarschulgemeinde und die lokalen Sportvereine einig. Denn die bestehende renovationsbedürftige Anlage mit Baujahr 1977 hat zu kleine Dimensionen und zu grosse Belegungszahlen. Das aufwendige Auswahlverfahren für einen Hallenneubau gewonnen hat das Zürcher Architekturbüro Kit Architects mit seinem Projekt «Tom & Jerry». Gleich dynamisch wie die Beziehung der beiden Trickfilmhelden soll denn auch die künftige Nutzung der Dreifachsporthalle mit Zuschauergalerie, Multifunktionsraum, Garderoben und Geräteraum sein. Inklusive Rückbau der alten Halle schätzt Gemeindepräsident Michael Aebisegger die Kosten für das Projekt auf elf bis zwölf Millionen Franken. Über den notwendigen Kredit wird das Stimmvolk voraussichtlich im Herbst 2021 befinden.

www.steinach.ch

Visualisierung Tribüne Sportanlage Buechenwald, Gossau SG

Quelle: PD

Tribüne Sportanlage Buechenwald, Gossau SG

Sportanlage: Eine Tribüne, die sich türmt

Gossau – Der heutige Fussballplatz von Gossau mitsamt seiner veralteten Tribüne muss Platz machen für das neue Hallenbad Buechenwald. Das Hauptspielfeld wird östlich der bestehenden Sporthalle neu erstellt. Vorgesehen ist zudem eine neue Tribüne mit 600 Sitzplätzen, Garderoben, einer kleinen Sportlerbeiz und Räumen für die Logistik und den betrieblichen Unterhalt. Im entsprechenden städtischen Projektwettbewerb setzte sich der St. Galler Architekt Christoph Giger gegen über 60 Mitbewerber durch. Unter dem Arbeitstitel «Hegi» entwarf er einen schlanken Holzbaukörper mit Metallfassade, der parallel zur ganzen Spielfeldlänge verläuft. Die siegreiche Fussballtribüne punktet zudem mit einem auffälligen Extra: Der nördlich angeordnete Treppenturm mit Aussichtsplattform ist Blickfang und identitätsstiftendes Element in einem.

www.stadtgossau.ch


Projekte im Appenzellerland

Visualisierung Neubau Sekundarschulhaus, Teufen

Quelle: PD

Neubau Sekundarschulhaus, Teufen

Neubau Sekundarschulhaus: Hölzern statt vergoldet

Teufen AR – Zusätzlichen Schulraum hätten die Teenager in Teufen eigentlich schon vor Jahren benötigt. Doch trotz stark steigender Schülerzahlen verwarf das Teufner Stimmvolk 2015 den Kredit für ein neues Sekundarschulhaus: Die Gesamtkosten von 28,6 Millionen Franken für Neubau und Landkauf erschienen damals vielen zu hoch. Aber im zweiten Anlauf sagte der Souverän Anfang 2020 doch noch Ja. Realisiert wird das neue Sekundarschulhaus, das Raum für zwölf Klassen bietet, nun allerdings auf gemeindeeigenem Boden im Landhaus als «pragmatisches und nicht vergoldetes Projekt», wie es die Baukommissionspräsidentin Pascale Sigg-Bischof formulierte. Der vom Rapperswiler Büro Raumfindung Architekten entworfene Holzbau mit seiner ortstypischen Giebelfassade soll nur noch 24,4 Millionen Franken kosten. Baubeginn ist im Herbst 2021, bezugsbereit ist das Schulhaus frühestens im Sommer 2023.

www.teufen.ch

Visualisierung Erweiterungsbau Appenzeller Alpenbitter AG, Appenzell

Quelle: PD

Erweiterungsbau Appenzeller Alpenbitter AG, Appenzell

Erweiterungsbau Brennerei: Hochprozentige Erweiterung

Appenzell – Die Herstellerin des bekannten Bitter-Likörs aus 42 Kräutern und Gewürzen hat in Appenzell ein Platzproblem. Im Betrieb und bei den Logistikprozessen stösst die Appenzeller Alpenbitter AG an ihre Grenzen, weshalb sie nun den Ausbau der Betriebsgebäude plant. Dafür will die Brennerei vereinfacht gesagt zwei Lagerhallen aufstocken und auf der Ostseite einen Anbau erstellen, dies zwischen den bestehenden Produktionshallen und dem als Kulturobjekt geschützten Bahnviadukt. Aus dem dafür eigens durchgeführten Wettbewerb ging das Projekt der Lukas Imhof Architektur GmbH aus Zürich siegreich hervor. Dieses Büro hatte es geschafft, regionaltypische Elemente wie eine Schindelfassade oder Bandfenster gekonnt in ihrem Entwurf zu verankern. Läuft alles nach Plan, soll die betriebliche Erweiterung 2023 fertiggestellt sein und maximal zehn Millionen Franken kosten.

www.appenzeller.com

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