Diese Projekte beschäftigen den Kanton Wallis 2021
In Sion entsteht mit Alaïa Bay direkt an der Rhone ein 8500 Quadratmeter grosses Surfbecken. Derweil plant die The Ritz-Carlton Hotel Company in Zermatt den Bau eines Chaletdorfs und in Visp entsteht ein Ersatzneubau für das Martinsheim. Eine Übersicht.
Quelle: Stefan Höhn
Heidenhaus in Ernen.
Rettungsaktion fürs historische Heidehüs in Ernen
Ernen – Um das Wohnhaus aus dem 15. Jahrhundert vor dem
Zerfall zu retten, haben letztes Jahr in einer ersten Etappe mehr als 20
Freiwillige über Wochen beim Heidehüs Hand angelegt. Für das Projekt
verantwortlich ist die Stiftung Baustelle Denkmal. Sie organisiert Unterkunft,
Verpflegung und die fachkundige Anleitung vor Ort und übernimmt sämtliche
Investitionen. Begleitet wird das Projekt durch die kantonale Denkmalpflege.
Das Gebäude im Weiler Steinhaus, der zum Wakker-Dorf Ernen gehört, soll künftig
im Sommer wieder genutzt werden können. Auf den Einbau eines Heizungssystems
wurde bewusst verzichtet. Eine sanfte Renovation soll die Erhaltung der
wertvollen Gebäudestruktur ermöglichen. Eingriffe in die historische
Bausubstanz werden daher sehr zurückhaltend vorgenommen. Für die Instandsetzung
des Mauersockels und für Holzarbeiten am Strickbau und dem Dach werden im
Rahmen des diesjährigen Freiwilligeneinsatzes noch zupackende Personen gesucht.
Weitere Bauprojekte im Kanton Wallis
Quelle: zvg
Visualisierung: Martinsheim in Visp.
Erweiterungsbau für das Martinsheim in Visp
Visp – In der Lonzastadt entsteht momentan der Ersatzneubau für das Martinsheim. Das Alters- und Pflegeheim galt Ende der 70er-Jahre als eine der ersten Institutionen ihrer Art im Oberwallis. Um dem stetig wachsenden Bedürfnis nach einem erweiterten Angebot für die Altersbetreuung und -pflege gerecht zu werden, folgt auf die vor Jahren realisierte Erweiterung nun der Bau eines siebengeschossigen Gebäudes mit zusätzlich 84 Pflegezimmern, verteilt auf fünf Stockwerke. In einem der Obergeschosse befindet sich die Demenzabteilung mit zugehöriger Gartenanlage, der Neubau umfasst auch Mietwohnungen mit Services. Die Investitionen in den von der Arbeitsgemeinschaft SSA Architekten AG BSA SIA sowie Mooser Lauber Stucky Architekten SIA AG konzipierten Bau betragen 33 Millionen Franken. Die Fertigstellung ist auf Ende des nächsten Jahres oder auf Anfang 2023 geplant.
Weitere Bauprojekte im Kanton Wallis
Quelle: zvg
Visualisierung: Wohnüberbauung Rubix Sion.
Wohnüberbauung mit markantem Knicks in Sion
Sion – Begrenzt ist die Bauparzelle durch den Bahndamm und die auf der östlichen Seite vorbeifliessende Sionne, einem Nebenfluss der Rhone. Die städtebauliche Aufgabe war es, eine Innenverdichtung zu erreichen und das bestehende Quartier mit einer Wohnüberbauung zu ergänzen, die auch Mischnutzungen zulässt. Dem Radius der Geleisanlagen folgend, ist der Grundriss zur optimalen Ausnutzung der Fläche im rechten Winkel abgeknickt. Im sechsgeschossigen Gebäude sollen 60 Mietwohnungen – ein Grossteil entspricht dem Microliving-Wohnkonzept «Movement» – für vorwiegend Einpersonenhaushalte entstehen sowie im Erdgeschoss sechs Gewerbe-ateliers. Entworfen hat das Gebäude die Savalogis SA. Die HIG Immobilien Anlage Stiftung investiert 20 Millionen Franken in den Bau, der von der Halter AG entwickelt und realisiert wird. Die Fertigstellung ist für diesen Sommer geplant.
Weitere Bauprojekte im Kanton Wallis
Quelle: zvg
Visualisierung: Surfbecken Alaïa Bay.
Alaïa Bay: Ein Surfbecken beim Rhonestrand
Sion – Südlich der Walliser Hauptstadt entsteht mit Alaïa Bay direkt an der Rhone ein 8500 Quadratmeter grosses Surfbecken. Quer durch den Viertelkreis zieht sich die 70 Meter lange Anlage, die mit 46 Elektromotoren links und rechts einen regel-mässigen Wellengang erzeugt. Fast wie bei den Surfspots an den Weltmeeren branden dann pro Stunde 1000 Wellen an die Gestade. Bis zu 40 Surfer können sich pro Durchgang im Wasser tummeln und versuchen, die beim Brechen der Wellen entstehenden hohlen Röhren, auch Tubes genannt, zu erwischen. Die Technik und das Konzept stammen vom Unternehmen Wavegarden, die Pläne für das Bassin und die Gebäude mit Surfshop und -schule, Catering-Bereich sowie Shaping Room aus der Feder von MGD Architekten. Die Investitionen belaufen sich auf «mehr als 20 Millionen Franken». Bevor die Anlage im Juni offiziell den Betrieb aufnehmen kann, wird das Becken mit Wasser der Rhone gefüllt.
Weitere Bauprojekte im Kanton Wallis
Quelle: zvg
Visualisierung: Ersatzneubauten beim Gefängnis Crêtelongue.
Zwei Ersatzneubauten für Gefängnis Crêtelongue
Granges – Die Anstaltsplanung sieht im Rahmen der Strafvollzugsstrategie beim Gefängnis Crêtelongue zwei Ersatzneubauten vor. Die Gebäude dienen dem Strafvollzug mit niedriger und erhöhter Sicherheit und einer an jedes Haftregime angepassten Betreuung zur Verbesserung der Chancen auf soziale und berufliche Wiedereingliederung. Das Gefängnisgebäude umfasst 80 Zellen und fünf Arresträume sowie Gemeinschaftsräume und die Administration, das Nebengebäude 24 Zellen und zwei Arrestzellen für den Vollzug in Halbgefangenschaft, Arbeitsexternat und Kurzstrafen. Der Haftbetrieb wird während den Bauarbeiten aufrechterhalten. Die Investitionen in den Ersatz der in die Jahre gekommenen Gebäude werden auf 40 Millionen Franken geschätzt, wovon der Bund 13 Millionen übernimmt. Ausgeführt wird das Projekt vom Architekturbüro Cheseauxrey in Sitten. Der Abschluss der Arbeiten ist für Ende 2022 geplant.
Weitere Bauprojekte im Kanton Wallis
Quelle: zvg
Visualisierung: Chaletdorf Ritz-Carlton in Zermatt.
Ritz-Carlton plant Chaletdorf in Zermatt
Zermatt – An Hanglage mit Sicht über den Ferienort und das «Horu» plant die Hotelmarke The Ritz-Carlton Hotel Company den Bau eines Chaletdorfs. Es ist das erste europäische Ski-Resort, in das die zur Marriott-International-Gruppe gehörende Kette von Luxus-hotels investiert. Das Gebäude-Ensemble soll in die Natur eingebunden und der ökologische Fussabdruck so gering wie möglich gehalten werden. Die Formensprache der Gebäude hat in Anlehnung an den Walserstil ein geradliniges, einfaches Gepräge mit viel Holz und Stein. Nach den Plänen des Pariser Architekturbüro AW2 sollen 69 Zimmer und Suiten, zwei Restaurants und zwei Bars entstehen. Promotor des Projekts ist Marco Julen, der auch eine persönliche Beziehung zu Niederwald im Goms hat, dem Geburtsort von Hotelpionier Cäsar Ritz. Die Baukosten belaufen sich auf über 200 Millionen Franken. Die Eröffnung ist für 2026 vorgesehen.