Diese Projekte beschäftigen das Appenzellerland und St. Gallen 2021
Im Kanton St. Gallen sind mit dem Neubau der Bibliothek und dem Campus Platztor der Universität grosse Projekte in der Pipeline. In Appenzell Ausserrhoden ist mit dem Ersatzneubau der Migros in Herisau die derzeit grösste Baustelle des Kantons im Gange.
Projekte im Kanton St. Gallen
Quelle: PD
Visualisierung: Feldmühleareal in Rorschach.
Feldmühleareal in Rorschach: Industrie wird Stadt
Rorschach – Anfang des letzten Jahrhunderts war die Stickerei Feldmühle in Rorschach die weltweit grösste ihrer Art. Doch seit der Schliessung des Standorts durch die Scapa AG 2015 liegt das 27500 Quadrat-meter grosse Areal im Zentrum brach. 2017 hat die Steiner Investment Foundation das Areal gekauft und entwickelt es seither stetig. Zurzeit liegen der Teil-zonen- und Gestaltungsplan auf, letzten Herbst wurden die Bürger befragt. Ziel der ausführenden Steiner AG ist es, das Feldmühleareal basierend auf dem Projekt des Architekturbüros Baumberger & Stegmeier AG bis 2025 in einen lebendigen Stadtteil zu verwandeln. Entstehen sollen rund 300 Miet- und Eigentumswohnungen, Gewerberäume, aber auch öffentliche Nutzungen wie Plätze, Grünflächen und ruhige Innenhöfe. Als Wahrzeichen soll der Kamin nebst zwei weiteren Gebäuden stehen bleiben.
Weitere Bauprojekte im Kanton St. Gallen
Quelle: Kanton St. Gallen
Das Projekt «Haus im Park» des Zürcher Architekten Pascal Flammerer wurde mit dem 1. Preis ausgezeichnet.
Campus Platztor für Universität St. Gallen: Platz für 3000 Studenten
St. Gallen – Die Universität St. Gallen braucht dringen mehr Platz für Lehre und Forschung. Denn die Zahl der Studierenden ist längst von 5000 auf 8000 gestiegen. Deshalb plant sie einen Neubau, aber nicht oben auf dem Hügel, sondern unten in der Stadt beim Unteren Graben. Als Sieger des Architekturwettbewerbs ging im Frühling das Projekt «Haus im Park» der Pascal Flammer Architekten AG hervor, das luftige Freiräume in einem einzelnen kompakten Gebäude mit 3100 Quadratmetern Geschossfläche und viel Holz verspricht. Gebaut werden soll der «Campus Platztor» zwischen 2025 und 2029. Den grössten Teil der Gesamtkosten von 207 Millionen Franken trägt der Kanton St. Gallen. Bereits 2019 hatte die Stimmbevölkerung einem Kredit von 160 Millionen zugestimmt.
Weitere Bauprojekte im Kanton St. Gallen
Quelle: PD
Visualisierung: In Uznach soll unter anderem ein 52 Meter hohes Hochhaus entstehen.
Ein 52 Meter hohes Hochhaus für Uznach
Uznach – Ende des letzten Jahres wurde die «Städtebauliche Entwicklungsstudie Bahnhofsgebiet» vorgestellt, welche ins-gesamt mehrere Hundert Millionen Franken Investitionen auslösen soll. Dabei geht es um das Zentrum von Uznach rund um das Streuli-Areal. Der grösste Brocken dabei ist die Überbauung des Areals des Pharma-Familienunternehmens Streuli inklusive eines Hochhauses von 52 Metern Höhe gleich neben dem Bahnhof. Ausserdem soll ein neuer Bahnhofsplatz entstehen, indem der heutige Busbahnhof verlegt wird. Das 30'000 Quadratmeter grosse Streuli-Areal soll hingegen komplett bebaut werden inklusive einem 12'000 Quadratmeter grossen Park in der Mitte, welcher zu einer Begegnungszone werden soll. Wann es los geht, steht allerdings noch in den Sternen, da die Streuli Pharma AG ein Wettbewerbsverfahren ablehnt und gleichzeitig Unsicherheiten mit dem neuen Planungs- und Baugesetz bestehen.
Weitere Bauprojekte im Kanton St. Gallen
Quelle: PD
Visualisierung: Projekt «Doppeldecker» für neue Bibliothek St. Gallen.
Eine neue Bibliothek für Stadt und Kanton St. Gallen
St. Gallen – Im Juni wurde das Siegerprojekt für die neue Bibliothek von Stadt und Kanton St. Gallen gekürt, das den Namen «Doppeldecker» trägt, und nach Plänen der Berliner Staab Architekten GmbH gebaut werden soll . Dabei handelt es sich um einen gläsernen Neubau in Form eines Polygons an der Stelle des Anbaus des Union-Gebäudes direkt beim Blumenmarkt. Die Kosten dafür werden auf 137 Millionen Franken geschätzt. Bevor die neue Bibliothek am Eingang der Altstadt gebaut werden kann, steht allerdings noch ein politischer Hürdenlauf bevor. So wird die Bauvorlage voraussichtlich 2023 Stadt und Kanton vorgelegt, bevor das Projekt ein Jahr später zur Volksabstimmung kommt. Läuft alles nach Plan, könnte 2025 / 2026 mit dem Bau begonnen werden und die Bibliothek nochmals drei Jahre in Betrieb genommen werden. Damit würde auch der Weg frei für die Sanierung der beim Bahnhof gelegenen Hauptpost und die anschliessende Nutzung durch Bildungsinstitutionen. Zurzeit befindet sich die Bibliothek dort in einem Provisorium.
Weitere Bauprojekte im Kanton St. Gallen
Quelle: zvg Kanton St. Gallen
Visualisierung des Entwurfs «CÉLESTE» des Büros Gunz & Künzle.
Campus Wattwil rückt näher
Wattwil – Im Sommer wurde das Siegerprojekt für den Neubau der Kantonsschule Wattwil ausgezeichnet. Es handelt sich um das Projekt «Céleste» des Architekturbüros Gunz und Künzle aus Zürich. An Stelle des heutigen Sportplatzes auf dem Rietstein-Areal wird ab 2023 ein dreigeschossiger Neubau für 720 Schüler inklusive Brücke über die Thur entstehen. Zum «Campus Wattwil» gehören auch die Gebäude des Berufs- und Weiterbildungszentrums Toggenburg, welche für 34,5 Millionen Franken saniert und erweitert werden sollen. Der Bau der neuen Kantonsschule kostet 73,5 Millionen Franken. Die Stimmberechtigten des Kantons St. Gallen haben das Projekt bereits 2019 gutgeheissen. Infrastrukturen wie Aula, Mensa oder Aussensportplatz sollen die beiden Schulen künftig gemeinsam nutzen. Das gilt auch für die rund 20 Millionen teure Dreifachturnhalle, welche die Gemeinde Wattwil baut.
Weitere Bauprojekte im Kanton St. Gallen
Quelle: PD
Im Versuchsstollen Hagerbach in Flums soll mit «Sportvision Ost» eine Indoor-Schneesportanlage entstehen.
Skifahren im Versuchsstollen Hagerbach
Flums – Ende des letzten Jahres wurde die «Sportvision Ost» vorgestellt, das die Initiativen Netzwerk Sport und Campus Ostschweiz zusammenführt. Die Idee ist, dass in der Ostschweiz Angebote entstehen sollen, die mit den Sportzentren in Magglingen und Tenero vergleichbar sind. So besteht im Raum Sarganserland die Absicht, im Bereich des Versuchsstollens Hagerbach bei Flums eine Indoor-Schneesport-anlagen zu realisieren mit einem Trainingsbereich für Bob-Starts und einer Halle für Skisport. Zusätzlich soll die Planung eines Sport-, Bildungs- und Forschungszentrums im Raum Sarganserland in Angriff genommen werden. In St. Gallen darf der Verein «Netzwerk Sport» die Sportanlage Gründenmoos bis 2025 zwischennutzen. Danach soll da-raus für rund 65 Millionen Franken ein Sportfeld mit modernster Infrastruktur, gebündeltem Fachwissen und starkem Netzwerk entstehen. Demnächst sollten die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zur Sportvision Ost präsentiert werden, für welche die St. Galler Regierung letztes Jahr 250 000 Franken gesprochen hat.
Weitere Bauprojekte im Kanton St. Gallen
Projekte im Appenzellerland
Quelle: PD
Visualisierung: Ersatzneubau der Migros Ostschweiz in Herisau.
Migros-Ersatzneubau: Grösste Baustelle in Appenzell Ausserrhoden
Herisau – Rund 77 Millionen Franken investiert die Migros Ostschweiz in den Ersatzneubau im Zentrum der Stadt. Die Bauarbeiten starteten bereits 2019, Ende 2022 dürfte das Megaprojekt abgeschlossen sein. Nebst dem eigenen Supermarkt, Restaurant, Garten-, Bau- und Fitnesszentrum umfasst die Überbauung auch 45 Wohnungen und zusätzliche 1600 Quadratmeter Verkaufs-, Büro- und Praxisfläche. Deshalb verspricht die Migros eine «attraktive Mischung» aus Einkauf, Dienstleistung und Wohnen. Das Projekt wird nach Plänen der RLC Architekten AG aus Rheineck umgesetzt. Ziel sei die Weiterentwicklung des Zentrums von Herisau. «Der Migros-Neubau wird das Quartier mit seinen Geschäften, Büros, den Wohnungen sowie dem öffentlich zugänglichen, begrünten Innenhof beleben», schreibt die Migros.
Weitere Bauprojekte im Kanton Appenzell Ausserrhoden
Quelle: PD
Visualisierung: Projekt «Equilibre» für ein neues Hallenbad in Appenzell.
Ein neues Hallenbad mit Sauna für Appenzell Innerrhoden
Appenzell – 2014 musste der Betrieb des Hallenbades in Appenzell aus sicherheitstechnischen Gründen eingestellt werden. Nach längerer Diskussion sprach sich dann die Landsgemeinde 2017 für einen Kredit über 21 Millionen Franken für ein neues Hallenbad mit Sauna-Angebot aus. Als Sieger des Architekturwettbewerbs wurde die Zürcher Peter Moor Architekten AG mit dem Projekt «Equilibre» erkoren. Die zweigeschossige Holzkonstruktion mit Betonsockel bietet im Erdgeschoss Platz für ein 25-Meter-Becken, ein Lehrbecken und Umkleidekabinen, während im Obergeschoss der Wellness- und Saunabereich inklusive Dachterrasse geplant sind. Zurzeit laufen die Bau-arbeiten auf Hochtouren. Die Eröffnung des Bade- und Erholungstempels ist im Frühling 2022 geplant. Das Holz dafür stammt aus der Region.
Weitere Bauprojekte im Kanton Appenzell Innerrhoden