Diener & Diener sollen Erweiterung für Unibibliothek Basel bauen
Der Erweiterungsbau für den historischen Sonderbestand der Universitätsbibliothek Basel und die Sanierung des Bernoullianums soll nach Plänen von Diener & Diener realisiert werden. Das Architekturbüro hat den Studienauftrag gewonnen.

Quelle: Diener & Diener Architekten
Visualisierung: Blick auf den Neubau aus der Schönbeinstrasse.
Der Erweiterungsneubau auf der Hebelschanze soll den historischen Sonderbestand der Universitätsbibliothek Basel aufbewahren. Darunter Handschriften, alte Drucke, Kartenwerke, Bilder und Objekte, die «das schriftliche Kulturerbe Basels repräsentieren», teilte das Bau- und Verkehrsdepartement am Mittwoch mit.
Gleichzeitig soll das daran angrenzende, denkmalgeschützte Gebäude Bernoullianum der Universität Basel saniert werden. Der Kanton führte im August 2024 mit sieben Planungsteams einen einstufigen Studienauftrag im selektiven Verfahren durch.
Gesucht waren Vorschläge für den Neubau auf der Hebelschanze sowie die damit verbundene Erweiterung und Instandsetzung des Bernoullianums. Parallel dazu wurde der Verfahrensperimeter Freiraum definiert. Gefragt war ein Konzeptvorschlag für den Wegfall der Grünflächen auf der Hebelschanze sowie die Aufwertung der Umgebung.
Neubau mit Bezug zu Spitalgarten
Nun ist der Studienauftrag entschieden. Die Jury habe einstimmig die Entwürfe unter Federführung der Diener & Diener Architekten für den Neubau und die Sanierung sowie von Vogt Landschaftsarchitekten für den Freiraum zum Sieger gewählt. Die Projekte lieferten «auf vielen Ebenen eine überzeugende Antwort», heisst es in der Mitteilung.
Es werde ein Gebäudevolumen vorgeschlagen, dass sich passgenau in die städtische Umgebung einfüge. An der Schönbeinstrasse stufe sich das Siegerprojekt leicht zurück. Damit werde ein überzeugender Bezug zum Spitalgarten geschaffen, der Stadtraum erweitert und vernetzt und dem barocken Holsteinerhof Respekt gezollt.
Die in den Siegerprojekten vorgesehene Organisation und Funktionalität des Betriebs erfüllten die Anforderungen. An der Schnittstelle zwischen dem Bernoullianum und dem Neubau werde ein neuer öffentlicher Raum als verbindendes Element zwischen dem verkehrsbelasteten Ring und der Schönbeinstrasse vorgeschlagen.

Quelle: Diener & Diener Architekten
Visualisierung: Stadtgarten vor Bernoullianum.
Stadtgarten und neue Bäume
Der Konzeptvorschlag der Landschaftsarchitekten bringe für den öffentlichen Freiraum eine «deutliche qualitative Verbesserung», heisst es in der Mitteilung weiter. So spanne sich zwischen dem Bernoullianum und der Universitätsbibliothek ein Stadtgarten auf, der unterschiedliche Begegnungen ermögliche.
Weiter wird die Umgebung gemäss Mitteilung verkehrsberuhigt, grosszügig entsiegelt und begrünt. Zahlreiche neue Bäume sollen gepflanzt werden. Dadurch entstünden neue Aufenthaltsmöglichkeiten, die zur Belebung des Freiraums beitragen sollen.
Das Siegerprojekt samt Freiraumkonzept wird nun gemäss den Empfehlungen der Jury überarbeitet. Die Zonenänderung wird nochmals öffentlich aufgelegt, danach entscheidet das Basler Parlament über das Projekt.
Umstrittenes Vorhaben
Die Hebelschanze war als Standort für einen Neubau für den Sonderbestand der Universitätsbibliothek evaluiert worden, nachdem der Grosse Rat in November 2023 1,4 Millionen Franken für einen Projektwettbewerb bewilligt hatte. Das damalige Grün-Alternative Bündnis und die SVP waren mit der Wahl des Standorts nicht einverstanden und verlangten erfolglos eine Rückweisung an den Regierungsrat.
Darüber hinaus verlangt eine zustande gekommene Volksinitiative, dass der historische Sonderbestand der Universitätsbibliothek zusammen mit Dokumenten des Staatsarchivs und Objekten des Historischen Museums in einem gemeinsamen Sammlungszentrum im Rundhofbau der Messe Basel zusammengeführt wird. (pb/mgt/sda)

Quelle: Diener & Diener Architekten
Visualisierung: Öffentlich zugängliche Passage.