Denkmalschutz: Wenn der Millennial zum Architekturkleinod wird
Die Schweizer Baukultur des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts vielfältig und zum Teil von hoher Qualität. Darauf will der Schweizer Heimatschutz (SHS) aufmerksam machen und hat den Instagramkanal @archiemillennials lanciert.
Quelle: Roland zh, eigenes Werk, CC BY-SA 3.0
Naturnah gestalteter Erholungsraum: der Irchelpark.
Er lädt nicht nur Studenten des angrenzenden
Universitätscampus zum Verweilen ein, sondern auch die Anwohner schätzen die grüne
Oase: der Irchelpark in Zürich. Über eine Fläche von 32 Hektaren zieht sich eine
naturnah gestaltete, zum Teil hügelige Landschaft inklusive eines grossen Teichs.
Die beinahe leicht verwildert anmutende Anlage stammt aus der Feder des Landschaftsarchitekturbüros Atelier Stern & Partner. Angelegt wurde der Park anfangs der 80er-Jahre. Er gehört damit zu den Bauwerken aus dem letzten Viertel des 20. Jahrhunderts, die zurzeit beim Schweizer Heimatschutz im Fokus stehen.
Baukultur aus den Jahren 1975 bis 2000
Der Grund: Die Bauerzeugnisse aus der Zeit zwischen 1975 und 2000 befinden sich laut Heimatschutz bereits mitten in einem Transformationsprozess. Sie drohten teilweise sang- und klanglos zu verschwinden, heisst es in der Medienmitteilung. Das soll nun eine „explorativ und diskursiv angelegte Kampagne zur Baukultur 1975–2000“ ändern, die das Verständnis und die Wertschätzung dieser Periode unterstützen und den fachlichen Diskurs fördern soll.
Den Anfang macht der Instagram-Kanal @archimillennials: Hier präsentiert der Schweizer Heimatschutz ausgewählte Beispiele der Schweizer Baukultur von 1975 bis 2000. Gleichzeitig wird dazu eingaladen, unter dem Hashtag #archimillennials eigene Favoriten unter den Bauten jener Zeit zu veröffentlichen.
Denkmalschutz und Ressourcen
Abgesehen vom Erhalt wertvoller Bauten, geht es dem Heimatschutz mit seiner Kampagne letztlich auch um Nachhaltigkeit: „In den letzten Jahrzehnten wurde in der Schweiz enorm viel gebaut. Bei der Herausforderung, die Treibhausgasemission in den nächsten Jahren zu reduzieren, spielt der Umgang mit dem Bestand dieser Zeit eine zentrale Rolle“, heisst es in der Medienmitteilung zu Kampagne.
Neben der allgemeinen Beurteilung, was schützenswert ist, gilt es laut Heimatschutz auch den Umweltaspekt zu gewichten. Die Frage nach der Schutzwürdigkeit bei Bauwerken, die noch keine 50 Jahre alt sind, sei zwingend, weil es dabei auch um den Umgang mit Ressourcen geht. „Aus der Auseinandersetzung mit der Baukultur 1975–2000 werden wir viel für die Zukunft lernen.“ (mgt/mai)